Ein Krieg schafft immer Probleme, vor allem jenes, wie geht man mit ihm um. Ein
Krieg schafft seine eigenen Helden, vor allem aber erst nach dem Krieg. Ein
Krieg muss verarbeitet werden, von der Generation danach. Ein Roman und ein
PC-Spiel sind ein Weg, doch sind wir inzwischen weit davon entfernt ihn
verarbeiten zu müssen. Eher ist es so, einer neuen Generation einen Krieg nicht
vergessen zu lassen. Das kann man durch ständige Schuldzuweisungen, ähnlich
der Erbsünde der Christen, oder indem man ein Spiel herstellt, dass der
Unterhaltung dient.
Mit War-Front gelingt es seit Februar, den zweiten Weltkrieg verständlich zu
machen. Eine neue Generation von Spielern wird an ein actionreiches Spiel heran
geführt. Die archaische Kraft die dahinter steckt, aber auch die Brutalität
des Krieges findet sich in diesem Werk wieder. Richtig begonnen, wird neben der
Unterhaltung auch ein wenig Zeitkritik laut. Ich glaube, wenn den spielwütigen
Jugendlichen der Krieg vorher erklärt wird, geht man auch ein wenig anders
damit um. Ein Kriegsspiel kann durchaus den Pazifismus fördern.
Doch genug der Theorie. Gleichzeitig zum Spiel kommt der erste Roman zum Spiel
heraus. Eine spannende Handlung die in einer Art alternativen Welt spielt. Im
Frühjahr 1940 stehen die deutschen Wehrmachtssoldaten den Franzosen und
Alliierten gegenüber an der sogenannten Westfront gegenüber. Allerdings traut
sich niemand den ersten Schritt zur aktiven Auseinandersetzung zu führen. An
der Westfront herrscht angespannte Ruhe, und dass obwohl Grossbritannien und
Frankreich dem deutschen Reich den Krieg erklärten. Vor allem die Franzosen
sind froh, dass die deutsche Invasion noch nicht begonnen hat. Zumindest sind
sie der Meinung, nicht ahnend, dass bereits deutsche Soldaten im Land ihr
Unwesen treiben. Kommandotrupps unternehmen Angriffe und entführen jede Art von
Wissenschaftlern. Einerseits um die Forschung der Franzosen zu unterminieren und
unmöglich zu machen, andererseits um die eigene Forschung mit dem Wissen der
fremden Wissenschaftler abzugleichen.
Die Deutschen sind mit Spezialeinheiten unterwegs. Beginnend mit
Raketenmenschen die von Flugzeugen der Staffel Fuchs starten bis hin zu
Kraftläufern, die Ähnlichkeit mit Battletechs eines anderen Universums
besitzen.
Ein Trupp dieser deutschen Raketenmänner ist unterwegs um wieder einmal einen
Wissenschaftler direkt aus Frankreich zu entführen. Da niemand mit diesen
Männern rechnet, gelingt der dreiste Coup natürlich. Lediglich zwei britische
Piloten, die mit ihrer Staffel in Frankreich stationiert sind, können den Trupp
erkennen, aber nicht verfolgen. Alan und Terence werden nicht für voll
genommen, als sie von fliegenden Männern sprechen. Sie werden sogar ausgelacht
zu werden. Mit diesem Zusammentreffen geraten sie jedoch in ein Abenteuer, das
nicht so schnell enden wird. Sie geraten, sprichwörtlich zwischen die Fronten.
Nicht nur der Krieg gegen die Deutschen stellt sich als Front heraus, sondern
auch die Franzosen sind nicht die zuverlässigsten Bündnispartner. Einige der
Franzosen spielen falsch.
Auf der deutschen Seite ist man über diesen Fehlschlag wenig amüsiert.
Hauptmann Strehlau und Leutnant Messner fanden es zuerst einmal nicht gut, dass
man ihre Raketenmänner gesehen hat. Auch der Angriff auf Dupont war ein
Fehlschlag, weil man Pierre Jordan, den Schwager Duponts nicht erwischte.
Fazit
Der vorliegende Roman startet zeitgleich mit dem PC-Spiel von 10tacle. Mit ihm
wird der Spieler gekonnt auf das PC-Spiel vorbereitet und lernt gleichzeitig die
Atmosphäre kennen. Wer zudem ein Blick auf die deutsche Webseite wirft, weiss
gleich worum es geht. Der Autor hat mich überzeugt, denn seine auftretenden
Figuren, egal von welcher Seite sind überaus gelungen. Vor allem, weil ich mich
gleich zu Beginn darüber aufregte, dass es wieder die bösen, bösen Deutschen
sind. Seine Beschreibungen des Luftkampfes sind gelungen. Ich bin mir nicht
sicher, ob sie technisch und logisch richtig sind. Aber sie lesen sich so, als
ob. Allein das zeigt, wie gut Scott Roberts, ein Deutscher mit
amerikanisch-englischen Wurzeln, schreibt. Zur Beruhigung, die bösen, bösen
Engländer und ebenso bösen Franzosen werden nicht schlechter beschrieben. Vor
allem gefällt mir das Spiel von Spionage und Gegenspionage. Mit einem
Hintergrund echter wie erfundener Geschichte wird aus dem Roman ein
unterhaltsames Lesevergnügen. Der Roman ist stimmungsvoll geschrieben, packend
bis zum Schluss. Das erste Mal, dass ein Roman zu einem Spiel diese Punktzahl
erreicht.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 27. Mai 2008 2008-05-27 12:33:44