Seshmosis hat einmal die Woche seine Hütte voll, da dann alle Gläubigen des
Gottes ohne Namen, kurz GON genannt, bei ihm auftauchen, um ihren Gott zu ehren.
Dabei lehnt es GON ab, einen eigenen Tempel zu haben, sondern nimmt mit dem
Holzschrein vorlieb, der bei Seshmosis im Zimmer steht. Dabei gehen in der
letzten Zeit ein paar seiner wertvollen Schriftrollen einen Gang, den er nicht
möchte. Die Geschichte des Volkes Tajarim findet den Weg in Raffims Hände, der
davon Kopien anfertigen lässt um sie an ein anderes Volk zu verkaufen, das zur
Hälfte um ein goldenes Kalb tanzt und noch etwas geschichtliche Grundlagen
benötigt. Nichts ist unmöglich, man muss nur bestehendes etwas abschreiben.
(Xerox, der Gott der Raubkopierer wird zwar nicht namentlich erwähnt, aber ich
nehme an Raffim betet heimlich zu ihm.) Raffim, Kalala, El Vis, Zerberuh, Mani
und Barsil bilden eine Anteilsgemeinschaft, kurz AG genannt, um mit ihrem Handel
möglichst viel Profit zu machen. Aus diesem Grund besorgten sie sich ein
Schiff. Unter dem Namen Gublas Stolz soll es in See stechen. Natürlich mit
Seshmosis an Bord, weil mit ihm GON reist und man dessen Schutz benötigt. Klar,
Seshmosis hat keine Lust, hat er doch gerade den Versuch unternommen, sesshaft
zu werden. GON überzeugt ihn jedoch an der Reise teilzunehmen. Nicht ohne auf
das kretische Amulett hinzuweisen, dass Seshmosis erwarb und dessen Rätsel er
lösen möchte.
Habe ich schon erwähnt, einge Kretaer sind unterwegs, murksen einige der
heimischen Diebesgilde ab, weil sie gerade das Amulett suchen? Warum ein
Labyrinth plötzlich an Überbevölkerung leidet? Wie ein Bademeister ein Bad im
Totenreich einrichtet? Habe ich noch nicht? Werde ich auch nicht!
Fazit
Fantasy von der vergnüglichsten Seite. Gerd Scherm schafft es, seinen Schreiber
Seshmosis auf eine grosse Reise zu schicken. Dabei ergibt sich natürlich wieder
viel Hintersinn und Wortwitz. Der Autor, der im 410ten phantastischen
Bücherbrief bereits Rede und Antwort stand, lässt den Leser wieder mit der
bekannten Touristengruppe Tajarim an gefahrvollen und aufregenden Abenteuern
teilnehmen. Die Reise mit der Gublas Stolz geht schliesslich Richtung
Griechenland.
Ich bin mir sicher, dass ich nicht alle Anspielungen gefunden habe, die Gerd
Scherm in den Roman einfliessen liess. Aber dem kann man Abhilfe verschaffen.
Ich lese es einfach noch mal.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 27. Mai 2008 2008-05-27 12:33:23