Der vorliegende achte Band ist der zweite Teil des Originals. Man hat den Roman
a feast of crows in die beiden deutschen Bände Die Zeit der Krähen und Die
dunkle Königin aufgeteilt. Die Handlungsfäden werden hier erneut
zusammengeführt und berichten über die Not und das Leid des einfachen Volkes.
Die vom Krieg gebeutelte Bevölkerung will endlich ihre Ruhe haben. Gleichzeitig
wächst in ihr eine neue Religiösität. Ein Aufatmen geht durchs Land, weil in
den sieben Königreichen endlich Frieden einkehrt. Bei Königin Cersei sieht es
jedoch anders aus. Ihr Vater und ihr Kind sind verstorben. Langsam kann sie auch
nicht mehr unterscheiden, wer ihre wirklichen Freunde sind und wer zu ihren
Feinden gehört. Sie versinkt in eine Art Verfolgungswahn, erliegt den
Schmeicheleien der Gegner und verschreckt ihre Anhänger. Gleichzeitig liegt sie
im Zwist mit ihrer Schwiegertochter Margaery. Sie verweigert ihr den offiziellen
Status als Schwiegertochter, gleichzeitig ist dies die Weigerung, sie zur
künftigen Königin zu machen. Cersei spielt weiterhin ihre Ränkespiele, um die
ungeliebte Frau zu verdrängen. Dabei bleiben die latenten Gefahren durch die
Eisenmänner und dem unruhigen Süden bestehen aber unbeachtet. Andererseits
gibt es die Gerüchte über eine Drachenkönigin und neue Drachen. Neue Intrigen
wollen die Macht der Drachenkönigin für sich gewinnen, um die eigene Macht zu
festigen.
Cerseis Bruder Jaime soll die Belagerung von Riverrun beenden, und setzt mit
wenig Ehrgefühl dieses Vorhaben um. Alaine soll verheiratet werden, Brienne
sucht weiter nach Clegane, Samwell Tarly begleitet Meister Aemon in den Süden
und auch andere bekannte Protagonisten sind unterwegs. Trotzdem bleibt noch viel
ungesagt.
Fazit
George R. R. Martin ist ein grossartiger Erzähler, den die unterschiedlichsten
Leser genauso unterschiedlich bewerten. Während ich in vielerlei Hinsicht den
Eindruck habe, dass George ein opulentes Geschichtswerk schreibt, dann wieder
eher ein Schlachtengemälde in Worte fasst, sehen andere in ihm eher einen
blutigen Schlächter und Schwafler, der sich zu langatmig mit seiner Welt
beschäftigt. Dabei hat er jedoch ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt, wie
er eine spannende Erzählung aufzubauen hat. Im vorliegenden Roman ist er
teilweise etwas langatmig, was ihm wieder von anderer Seite vorgeworfen wird.
Manchmal bin ich gewillt, seine Romane mit der Bibel zu vergleichen. Es gibt
sehr viele Parallelen. Mit unterschieden, denn seine Frauen sind manchmal den
Herren der Schöpfung durchaus überlegen. Für mich ist der Autor immer noch
DER Science Fiction Autor. Mit seinem Namen verbinde ich immer sein Buch
Armageddon-Rock.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 21. Mai 2008 2008-05-21 10:29:10