Die britische Luftwaffe hat ein grosses Problem. Eine tödliche Seuche sucht die
Drachen der Feuerreiter seiner Majestät heim. William Laurence und sein
kaiserlicher Himmelsdrache Temeraire stehen vor den Überresten einer ehemals
stolzen Drachenarmada und sind selbst nicht betroffen. Das mag daran liegen,
dass Tremeraire an einer ähnlichen Krankheit litt, als er nach China unterwegs
war und in Afrika geheilt wurde. Um noch etwas Gutes aus der Situation zu
machen, soll sich Temeraire mit einem Gelben Schnitter namens Felicitas paaren.
Daraus entspinnt sich natürlich erst einmal ein Streitgespräch über das
Warum. Die todbringende Seuche des Drachenbestandes nährt natürlich die
Befürchtung, dass der Inselstaat von den Franzosen angegriffen wird. Napoleon
baut seine Macht auf dem Festland immer mehr aus und stellt somit für die
Briten eine immer grösser werdende Bedrohung dar. Den Briten ist nichts zu
abwegig einen Angriff und die damit einher gehende Invasion Napoleons zu
vereiteln, während zur gleichen Zeit Kapitän Lawrence und sein Drache in
Afrika unterwegs sind. Auf der Suche nach dem Heilmittel für die Drachen sind
sie wieder auf dem Weg zum Tafelberg in Südafrika. Dort wuchs in fürchterlich
stinkender Pilz, der aber dem Drachen als Zwischenmahlzeit diente. Der Pilz
scheint der Grund für die gestärkte Widerstandskraft des chinesischen Drachens
zu sein. Auf der Reise dorthin geraten Will und Tremeraire in die Gefangenschaft
von Afrikanern und ihren Drachen. Mit der Beschreibung dieser neuen Welt
entsteht eine farbenprächtige Kulisse die mich an alte Tarzan-Filme erinnert.
Kurz darauf wollen sie die Kolonialeuropäer aus dem Land werfen. Eine völlig
fremde und farbenfrohe Kultur wird beschrieben, ausdrucksstarke Menschen und
deren Gewohnheiten präsentiert. Eine Kultur, die mehr Zivilisation darstellt
als das komplette Gross-Britannien. natürlich rebelliert das Volk dagegen, als
Ware behandelt zu werden. Mit dem Aufstand der Sklaven schneidet die Autorin ein
sozialkritisches Thema an, ohne zu einer wirklichen Aussage zu gelangen. Ich
erwarte natürlich nicht. in einem Jugendbuch die Probleme der Welt gelöst zu
sehen. Egal ob es sich um eine Einzelperson oder um Gruppen von Menschen oder
Drachen handelt. Doch in diesem Fall wird mir zu flüchtig damit umgegangen. Und
die Flucht bezieht sich dabei auch auf Naomi Novik, die zwar das Thema
anspricht, aber vor einer Auseinandersetzung flüchtet.
Fazit
Letztlich bleibt ein Jugendbuch, dass mir von der Thematik her gefällt. Ein
Parallelweltroman, in dem es intelligente Drachen gibt und die sich mit der
Rolle als Reittier zufrieden geben, ist nicht unbedingt logisch. Doch vielleicht
kommt er noch, der weltweite Aufschrei der Drachen und der Aufstand und die
Gleichsetzung als intelligente Rasse. Die Verlagerung der Handlung nach Kapetown
war sicherlich ein wichtiger Schritt, um auf die Buren und deren
Sklavenhaltermentalität einzugehen. Doch es bleiben nur Ansatzpunkte.
Der vorliegende Roman ist im direkten Vergleich zu den ersten beiden Bänden
schwächer geworden. In der Ausführung, wie auch in der Handlung. Es scheint,
als hätte Naomi etwas an Schwung verloren.
Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren und wuchs mit polnischen Märchen
auf. Sie studierte an der Brown Univeristät englische Literatur und graduierte
an der Columbia Universität im Hauptfach Informatik. Bevor sie zumSchreiben kam
war sie im kanadischen Edmontonan der Entwicklung des Computerspiels neverwinter
night beteiligt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 06. Mai 2008 2008-05-06 12:50:04