Als heute morgen das Paket mit den Büchern von cbj bei mir ankam, konnte ich
mich nicht dem liebevoll aufgemachten Charme von Michael Scotts Der unsterbliche
Alchemyst entziehen. Das Titelbild von Michael Wagner ist durchaus gelungen und
mit den Symbolen der Alchemisten eine gute Einstimmung auf den Roman. Dabei
beginnt der Roman eher verhalten. Ein fünfzehnjähriges Mädchen telefoniert
mit ihrer Freundin. Doch dann geht es Schlag auf Schlag. Ein dunkler Wagen
fährt vor. Mittags um 14 Uhr bei 27 Grad im Schatten. Alle Fremden aus dem
Wagen sehen etwas grau aus im Gesicht und tragen dunkle Mäntel. All das
erzählt Sophie ihrer Freundin. Die Männer gehen in die gegenüberliegende
Buchhandlung wo Sophies Zwillingsbruder Josh Newman arbeitet. Und während Josh
im Keller nach einer Charles Dickens Buchausgabe sucht, beginnt oben im
Geschäft ein magisches Duell.
Mit dieser Ausgangslage wird der Leser plötzlich überrascht. Josh kann mit
dem Besitzer des Ladens, Nicholas Flames, fliehen, als während des Duells das
Geschäft praktisch zerlegt wird. Gleichzeitig besucht dessen Ehefrau Perenelle
das Kaffee wo Sophie arbeitet. Als der Kampf im Buchladen stattfindet, stürmen
beide hinüber und werden ebenfalls in die Auseinandersetzung verwickelt.
Von nun an geht es wirklich rund. Denn der Roman spielt nur an den Tagen des
31. Mai und des 1. Juni. In diesen beiden Tagen lernen die Zwillinge die
unsterblichen Nicholas und Penerelle, den ebenfalls unsterblichen John Dee,
einige Ältesten und deren Nachkommen, Golems, Werwesen und andere mehr kennen.
Bei der Auseinandersetzung wird Penerelle und der unschätzbare Codex entführt.
Nicholas macht sich in Begleitung von Josh und Sophie auf die Suche, begleitet
von der über zweitausendjährigen Scathach. In zwei Tagen erfahren die
Zwillinge von einer Prophezeiung in der sie plötzlich die Hauptrolle spielen.
Sie gelangen in das Schattenreich der Hekate wo nur Sophies Kräfte geweckt
werden können. In einem heftigen Kampf gegen John Dee, Bastet und Morrigan wird
Hekate getötet, was zur Zerstörung ihres Schattenreiches und einer erneuten
Flucht des Quartetts führt. Im Vordergrund steht aber immer noch die Suche der
entführten Penerelle und dem Codex. Denn in ihm steht, wie man das Elixier
herstellt, das Nicholas und seine Frau zur Unsterblichkeit verhilft. Aber wenn
nicht jeden Monat das Elixier gebrüht wird, altern sie rasend schnell und
sterben.
Fazit
Michael Scott schrieb einen fesselnden Jugendroman, der an nur zwei Tagen
spielt. In den nächsten beiden Romanen der Trilogie muss er sehen, dass er mit
der Rettung von Penerelle und der Rettung der Welt fertig wird, damit nicht etwa
zwei der Hauptdarsteller sterben. Der Roman hat mir gut gefallen und mir fielen
eigentlich nur zwei Dinge auf, die nicht recht stimmig sind. Das eine ist die
Bezeichnung Fussball, wo ich annehme, dass das amerikanische Football gemeint
war und nicht Soccer. Das andere war die Beschreibung der Golems, die in der
Trockenheit zerfallen und sich dabei in Lehm und Flussschlamm verwandeln. Wenn
etwas durch Hitze austrocknet, staubt es.
Doch davon einmal abgesehen gefiel mir der Roman, weil er historisch korrekt
ist. John Dee und Flamel lebten tatsächlich. Vor allem die Erklärung von 007
gefiel mir, die ich gern so glaube. Michael Scott ist ein Autor, der mir auf
Anhieb gut gefiel. Ich denke, den Jugendlichen wird der Roman ebenfalls gut
gefallen. Die liebevolle Aufmachung und der für ein gebundenes Buch günstige
Preis tun ein übriges.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 27. April 2008 2008-04-27 13:43:22