Hans entdeckt, dass sein Vater mit 2 anderen Männern einen ehemaligen
KZ-Aufseher in einem Waldhäuschen gefangen hält. Was soll er tun? Hat er nicht
Verständnis aufzubringen? Ist es nicht recht, dass DIE mal spüren sollen, wie
das ist im eigenen Urin und ohne Nahrung dahin zu siechen?
Hans denkt nicht so. Er kann das Trauma, das sein Vater erlebt hat, das seine
Schwester in die Psychiatrische Anstalt gebracht hat, nicht verstehen.
Becker erzählt über einen Gewissentwist der 2.Generation mit dem Erlebten
ihrer Eltern umzugehen, womit sie oft überfordert sind. Hans ist für
Gerechtigkeit, Selbstjustiz hält er für falsch, doch er will nicht illoyal
erscheinen. Was tun?
Hat er zu lange zu viel ignoriert? Was haben seine Vater und seine Schwester
erlebt, was hat sie so sehr geprägt? Warum sitzt Elle eigentlich in der
Anstalt? Klar, weil sie Menschen grundlos anfällt und verletzt, aber WIESO, das
weiß Hans nicht, wollte er nie wissen. Ihn hat nie interessiert, was in seinem
Vater vorgeht und es gerne gehabt, wenn es so geblieben wäre. Aber der Zufall
wollte es, dass er seinen Vater mit den anderen beiden und dem Gefangen im
Waldhaus aufspürt.
Die Geschichte spielt in 2 Strängen. Abwechselnd wird aus der Zeit berichtet,
wo Hans den Gefangenen findet, und dann von der Gegenwart. Teilweise schwer zu
folgen, da der Übergang nicht gekennzeichnet ist, zwar in Kapitel eingeteilt,
aber ohne Nummerierung. Es ist auch nicht gleichmäßig auf Vergangenheit und
Gegenwart aufgeteilt, mal wird mehrere Kapitel aus der Gegenwart, Hans’
Schwierigkeiten mit Wohnung finden- denn er wohnt bei den Eltern seiner
mittlerweile Ex-Freundin, und dann wieder mehr aus der Vergangenheit.
Logik lässt sich nicht erkennen. Hans ist verwirrt, ratlos und ohne einem
Menschen an seiner Seite.
Fazit
Das Ende ist nicht wirklich ein Ende, lässt viele Fragen offen. Aber dennoch
spannend zu lesen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 25. April 2008 2008-04-25 18:43:05