Bresel ist ein beschauliches Städtchen in der Nähe des bayerischen Augsburg,
wenn man es denn auf der Landkarte finden würde. Aber immerhin ist auf der
Karte der Weg nach Augsburg markiert. Vielleicht sollte man mal eine Sammlung
mit Karten imaginärer Städte und Länder anlegen. Ein paar wenige
Sehenswürdigkeiten und eine Burg gehören ebenso zur Stadt, wie solche Dinge
wie ein Labyrinth, in das aber niemand rein darf. Was will man also mehr? Ein
friedliches Städtchen in dem in aller Ruhe und ohne Abenteuer aufwachsen
kann.
Ohne Abenteuer? Das sehen die elfjährige Josephine von
Knittelstein-Breselberg, Jan, Lisa und Freddy ganz anders. Josephine ist die
Stieftochter von Baronin Tusnelda von Knittelstein-Breselberg. Das Besondere an
derer von Knittelstein-Breselberg ist jedoch ein Ring, wie wir zu Beginn
erfahren. Eine Schlange mit gefährlichen Giftzähnen und dieser Schlangenring
wird immer weiter vererbt. Dieser Ring hat eine böse Bewandtnis, denn er
könnte Gift beinhalten. Mit diesem Ring macht Oskar Sievers Bekanntschaft.
Unfreiwillig natürlich. Oskar Sievers der schon immer mal das Labyrinth unter
der Burg erforschen will. Das Erlaubnis wurde von Baronin Tusnelda bislang
verwehrt. Doch die schreckliche Stiefmutter von Jo erlaubt ihm plötzlich aus
einer Laune heraus, den Besuch des Labyrinths. Wenig später will sie den
fleissigen Forscher wieder loswerden. Baronin Tusnelda wird von Jo beobachtet,
wie sie eine blutrote Flüssigkeit in den Schlangenring füllt und ausgerechnet
mit diesem Ring am Finger Oskar Sievers die Hand drückt. Und später ist Oskar
Sievers ein toter Oskar Sievers. Jo selbst will nach dem Tod des alten Sievers
das Labyrinth auf eigen Faust untersuchen. Jo hat ein Stück Papier gefunden,
dass einen Ausschnitt des Knittelsteiner Labyrinths zeigt. Die Besonderheit ist
jedoch die Rückseite, auf der sich Notenlinien befinden und es entstand ein
Lied, weil die Höhlenpunkte auf der anderen Seite Noten auf der Rückseite
darstellen. Wenn alle Punkte markiert sind, ergibt sich ein Musikstück. Der
Liedermacher dieses Klavierstückes ist jedoch unbekannt.
Jan, Lisa und Freddy sind ebenfalls abenteuerlich veranlagt und erkunden das
Labyrinth. Dabei werden ein paar Männer beobachtet, die sich in einer der
vielen Höhlen im Berg derer von Knittelstein häuslich einrichten. Diese beiden
zwielichtigen Gestalten haben eindeutig dunkle Absichten, die in einem
Banküberfall enden, der aber nicht glückt, weil der Geldtransporter im Stau
stecken geblieben ist. Eine weitere Beobachtung ist Tusnelda gewidmet, die
ständig zu den verbliebenen Mönchen des Florian-Ordens Kontakt aufnimmt. Die
Mönche scheinen aber mehr dem weltlichen zu frönen, denn dem geistlichen, denn
Freddy sieht mindestens einen der Mönche bei windigen Geschäften. Und es gibt
noch viel mehr Geheimnisse die es zu lüften gilt.
Fazit
Vorweg, das Jugendbuch ist durchaus geeignet, Erwachsene zu unterhalten. Also
Kinder, passt auf eure Sachen auf sonst lesen eure Eltern das Buch zuerst. Ich
persönlich halte das Zielpublikum für Zehnjährige und älter, wie es auch vom
Verlag angegeben wurde.
Vier jugendliche Helden und mindestens genau so viele Geheimnisse die es zu
ergründen gilt. Böse Buben, mysteriöse Begebenheiten und eine schreckliche
Stiefmutter. Das sind die Bücher, die heute für die Jugendlichen geschrieben
werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zum einen der Autor auch Musiker ist
und zum anderen er durchaus in der Lage ist, die Musik mit der Literatur zu
kombinieren. Heraus kommt ein fesselndes Buch mit einem grossen
Unterhaltungswert. Es ist der erste Roman des Autors das ich lese,
wahrscheinlich aber nicht der letzte Roman. Unbedingt empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 16. April 2008 2008-04-16 08:32:01