Ein Junge stirbt im verschneiten Kopenhagen auf mysteriöse Weise. Für die
Polizei ein Unfall, aber für Smilla ein Mord. Smilla, eine junge gebildete
Frau, Expertin für Eis, mit einem wie ich meine Trauma, das alle
Ex-Grönländer haben, die in Dänemark leben müssen.
Sie hat eine gestörte Beziehung zu Menschen und zu Geld, das Geld ihres Vaters
(einen Dänen).
Hoeg spannt eine unglaublich komplizierte Geschichte um den Tod eines Jungen und
Smilla soll dem auf den Grund gehen. Dabei wird wenig Verständnis für den
Leser geübt, finde ich. Die Charaktere sind mannigfaltig, aber irgendwie
bleiben sie immer wage und ungenau...
Die Geschichte ist mehr wie ein Gedankenspiel Smillas, dementsprechend schlecht
für den Leser verständlich.
Die erste Seite war gut zu lesen, sarkastisch und zynisch, Smilla gefiel mir,
aber nach und nach wich dieser Charakter einem undurchsichtigen und wirren.
Hoeg hüpft von der Gegenwart in die Vergangenheit, von Dänemark nach
Grönland, von einer Handlung in eine andere. Teilweise werden Personen nicht
vorgestellt, so dass man als Leser mehr damit beschäftigt ist, den Durchblick
zu wahren, und dadurch die eigentliche Geschichte, denn der Tod des Jungen ist
wirklich mysteriös und fesselt den Leser, in Vergessenheit gerät.
Hoeg hält sich zu sehr mit zum Teil komischen und unwichtigen Details auf,
zieht die Geschichte in die Länge.
Seine Sprache mag am Anfang erfrischend neu erscheinen aber über 500 Seiten
wird sie anstrengend, man blickt nicht mehr durch. Mir schien das Buch wenig
geeignet für Eis- Laien, wie ich einer bin. Ich kenn mich auch mit dem Konflikt
Dänemark- Grönland nicht aus (obwohl das wohl das einzig interessante ist,
wovon ich gern mehr gelesen hätte).
Fazit
Sehr anstrengend zu lesen...wenig unterhaltend, ich erkenne keine Struktur, es
sind zu viele schattenartige Personen, Smilla erscheint mir verwirrt und es
scheint, dass ihre eigene Vergangenheit der ganzen Sache in die Quere kommt.
Es ist teilweise sehr wissenschaftlich (was ist eine Kryolithgesellschaft?),
unpersönlich, ich konnte keine Beziehungen zu den Personen aufbauen, sie
schienen flach und ZU konstruiert.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 24. März 2008 2008-03-24 23:08:51