Sie nennen sich "King Art" und "Lady Jules" - der 16jährige
Artur und seine Freundin Juliane. Weil Juliane konsequent darauf besteht, die
Walpurgisnacht mit ihren beiden älteren Schwestern zu feiern, zieht Art allein
los. Am anderen Morgen kann er sich nur schwach erinnern, was passiert ist:
völlig bekifft hat Art ungeschützten Sex mit einem Mann gehabt. Art ist
schockiert und weiß zunächst gar nicht, wie er es Jules sagen soll. AIDS ist
für Art kein unbekanntes Thema - schließlich hatte er in der Schule
Sexualkunde-Unterricht. Doch wie alle aus seiner Klasse hat er die Informationen
damals nicht so ernst genommen.
Den ersten Schritt tut Art sofort: er sucht den Rat einer Fachärztin. Die teilt
ihm mit, dass Art sich erst in drei Monaten auf HIV testen lassen kann - was
soll in dieser Zeit aus seiner Beziehung zu Juliane werden? Art hat sich noch
immer nicht überwunden, mit Juliane zu sprechen. Die Begegnung mit dem Jungen
Basti im Wartezimmer der Ärztin konfrontiert Art mit der Realität der
Krankheit und mit seiner eigenen Einstellung zu Erkrankten. In dieser
verfahrenen Situation hat ihm das blöde Gequatsche von Klassenkamerad Jonny und
seinem Trabanten Ilja gerade noch gefehlt. Juliane spürt, dass etwas nicht
stimmt - und nimmt die Sache entschlossen in die Hand.
Fazit
Boris Pfeiffer hat das Thema zunehmender HIV-Infektionen in Deutschland mit
überzeugenden Figuren und authentischer Sprache zu einem fesselnden Jugendroman
verknüpft. Die Figur der Juliane, die sich Mobbing und Intrigen entschlossen
entgegenstellt, zeichnet der Autor erfreulich selbstbewusst; der Umgang der
Jugendlichen mit dem Thema Homosexualität wirkt wie mitten aus dem
Schülerleben gegriffen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 24. Februar 2008 2008-02-24 08:40:21