Tschitschikow hat ein komisches Geschäft vor, er kauft von Gutsherren
"tote Seelen", nämlich tote Bauern, die laut Revisionslisten noch am
Leben sind und die Gutsherren, bis die Listen aktualisiert werden, für die
Seelen Steuern zahlen müssen. Also tut Tschitschikow ihnen eigentlich einen
Gefallen nur ganz so einfach, wie er sich das gedacht hat ist es nicht, v.a.
muss er den Kaufvertrag so schnell unter Dach und Fach bringen, damit keiner
hinter seinen Plan kommt.
Warum das alles? Er will schnell zu viel Geld kommen.
Lange bleibt die Figur Tschitschikow nur unklar gezeichnet, er ist laut Autor
weder jung noch alt, weder dick noch dünn, gut aussehend könne man ihn genauso
wenig nennen wie hässlich. Sein wahrer Charakter eröffnet sich dem Leser erst
zur Mitte des Romans. Sein listiger, habgieriger und wortgewandter Charakter,
der schon so einige Mal schnell Geld zu machen versucht hat, aber es hat nie
lange gehalten, bis er aufflog.
Gogols sarkastische Sprache zieht sich durch den ganzen Roman, der teilweise
unvollständig ist (erst im 2.Teil) und an manchen Stellen Lücken aufweist,
seine Charaktere sind alle besondere Figuren: der Geizige, der Draufgänger,
der Gutgläubige und Speichellecker, der ewig Pessimistische und Neidische
usw.
Gogol wendet sich oft an den Leser, ob ihm der Charakter Tschitschikow denn
Recht sein kann, wo der Leser doch immer nur Schönes und Gutes hören will,
weil der (russische) Leser schon genug mit Sorgen und Problemen zu tun hat, dann
brauche er ja nicht in Büchern davon lesen. Gogol macht sich lustig über die
Scheuklappen der Leser und er macht sich lustig über seine Figuren und die
Bürokratie, die so undurchdringlich ist, dass es Tschitschikow ein Leichtes
ist, seine Gaunereien durchzusetzen.
Fazit
"Die toten Seelen" sind von Anfang bis Ende sehr amüsant zu lesen,
die verrückten Personen, die so oft unter uns Menschen zu finden sind und ein
bisschen von ihnen in uns allen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 23. Februar 2008 2008-02-23 16:32:22