Zu Anfang betont Altemöller, dass das kein Ratgeber sein soll, denn davon halte
sie nichts, aber mal ehrlich, was anderes ist es nicht. Sie gibt vielleicht
nicht genaueste Anweisungen, wie man was angehen sollte um das best-mögliche
Resultat zu erreichen, aber sie gibt Ratschläge, besser gesagt ihre
Großeltern, vor allem aber ihre Großmutter Sophie, eine Tausendsasser. Diese
ist eine begnadete Köchin und hat nebenbei noch hundert andere Talente.
Worum geht es in "Herzensdinge", na um eben diese. Dass der Verstand
überbewertet ist und man sich zurück aufs Herz- und Bauchgefühl besinnen
sollte. Das alles erklärt sie anhand von Vergleichen zwischen der guten ALTEN
Zeit und der achso schlechten NEUEN Zeit.
Sie findet in dieser Zeit die Gründe für die hohe Scheidungsrate, für das
Unvermögen den richtigen Mann zu finden (also sie bezieht sich in diesem Buch
ganz klar auf die Frauen) und den Verlust der Kultur und Tradition.
Die Lösung? Zurück in Omas Küche und essen. Essen scheint für diese Familie
ein ganz essentielles Thema zu sein, damit lässt sich jede Art von Sorge
beseitigen.
Und die vom Leben ganz besonders überforderten Geschöpfe kommen auf Kur zur
Oma und kehren als ganz neue Menschen zurück, auch kann man zu ihr verkommen
Jugendliche schicken. (Diese Oma hätte in die Welt hinausgehen sollen, dann
hätten wir keine sorgengepeinigten Menschen und unartigen Jugendlichen mehr)
Altemöller konzentriert sich nicht nur auf Frauen, sondern nur auf Frauen in
ihrem Alter. Kaum auf uns Junge. Diese neue Zeit, unsere Zeit, gibt für sie
nichts her, ist nur ein Sinnbild für den kulturellen und traditionellen
Verfall. All der neumodische Kram, Coolness und Relaxen, seien Eigenschaften,
die verhinderten, dass man/Frau den Richtigen fände (aber ist natürlich auch
noch Grund für vieles anderes).
Sie betont zwar immer, dass ihre Oma eine der emanzipiertesten Frauen wäre, die
sie kenne (da vermute ich doch, dass sie nicht viele kennt), aber die Dinge, die
ihre werte Oma sagt, erinnern doch sehr an damals und sind auf heutige
Situationen überhaupt nicht anwendbar. Sie ist der Meinung, eine Frau, die
kochen kann, könne jeden Mann dahin schmelzen lassen. Warum sollten wir in den
Krieg ziehen oder den Männern gleich machen wollen, wieso bleiben wir nicht bei
dem, was wir besser können und schon immer konnten: Kommunikation und Pflege
der Familie.
Was der Oma besonders wichtig ist und sie gern immer wieder sagt: "Mädls,
macht niemals den 1.Schritt. Der Mann muss das tun, eine Frau, die sich anbietet
ist nur halb so interessant".
Überhaupt scheint die Familie rund um die Autorin ein gar perfekte zu sein und
ein Musterbeispiel wie es wirklich sein sollte, unabhängig von der Zeit
Fazit
Viel sollte man auf dieses Buch nicht geben. Es schaut nett aus, liest sich
schnell (anfangs recht amüssant, aber der Schmäh hält sich nicht gut), aber
es reicht auch die letzten 6 Seiten zu lesen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 16. Februar 2008 2008-02-16 12:52:38