Durch zahlreiche Einsätze hat sich der Antiterror-Spezialist Mitch Rapp in der
Welt nicht nur Freunde gemacht. Deshalb reagiert er auch nicht besonders
schockiert, als in Saudi-Arabien eine Kopfprämie auf ihn ausgesetzt wird.
Derweil muss er sich in Washington mit ganz anderen Problemen herumschlagen,
denn der neu ernannte Geheimdienstkoordinator will seinen Einfluss geltend
machen und Rapp in die Schranken weisen. Doch dann passiert das Ungeheurliche.
Attentäter sprengen sein Haus in die Luft. Dabei kommt auch seine Frau ums
Leben und Mich ist nur noch von einem Gedanken besessen. Den Tod seiner Frau zu
rächen.
Mit seinen Romanen um den CIA-Mann Mitch Rapp hat sich der Amerikaner Vince
Flynn in die oberste Riege der Thrillerautoren geschrieben. Nicht umsonst haben
ihn die Produzenten der TV Serie 24 als Berater engagiert. Auch "Der
Feind" ist ein packender Politthriller, auch wenn er insgesamt der bisher
schwächste der Mitch-Rapp-Reihe ist. Dies hat sicherlich mehrere Gründe. Einer
ist sicher der, dass der Klappentext schon zu viel von der Handlung des Romans
verrät und somit dem Leser die Spannung nimmt. Zum anderen ist der Rachefeldzug
von Mitch Rapp am Ende sehr patriotisch angehaucht und hinterlässt einen etwas
bitteren Beigeschmack.
Großartig sind wieder die politischen Verwicklungen, die Vince Flynn sehr
gekonnt in seine Serienhandlung einbaut. Mit dem neuen Geheimdienstkoordinator
Ross hat er eine Figur erschaffen, die nicht nur Rapp, sondern auch der
CIA-Chefin Irene Kennedy das Leben schwer macht. Man darf gespannt sein, wie
sich dieser Handlungsstrang im nächsten Roman weiterentwickeln wird, zumal Rapp
in absehbarer Zeit einen seiner wichtigsten Befürworter, den US-Präsidenten,
verlieren wird.
Fazit
"Der Feind" ist ein guter Politthriller mit einer etwas fraglichen
Botschaft. Insgesamt ein überdurchschnittlicher Roman, doch der bisher
schwächste der ansonst tadellosen Mitch-Rapp-Reihe
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. Januar 2008 2008-01-22 21:13:47