75 Jahre musste Georg Hofmann werden, bis er das erste Mal in ein Fernsehstudio
eingeladen wurde. Im Interview mit der Journalistin Valerie vom Sender Arte
offenbarte er das erste Mal in der Öffentlichkeit, dass er deutscher Jude ist
und nur durch den Weitblick seiner Eltern vom Tode in einem der
Konzentrationslager gerettet wurde. Seine Freundin Madeleine Blanche, eine
ehemalige Tänzerin aus dem kleinen Kabarett, dass Hofmann in Paris besaß sitzt
erstaunt vor dem Fernseher und erfährt durch diese Sendung die Vergangenheit
ihres Lebensgefährten. Unmittelbar nach der Sendung meldet sich eine Frau bei
Hofmann und bittet ihn zu sich. Dort angekommen, immer das Fernsehen mit Valerie
im Schlepptau erhält er einen Umschlag, den sein Vater aus Ausschwitz einem
Mitgefangenen überreicht hat, mit der Bitte diesen seinen Sohn zu geben. Der
unglaubliche Inhalt: Eine verloren geglaubte Partitur eine frühen Oper von
Jacques Offenbach. Die Rechte an diesem Werk sind Millionen wert und als Valerie
nach Frankfurt reist, die Partitur im Gepäck, um Musikverlage zu besuchen,
verschwindet sie spurlos. Gleichzeitig werden 5 Menschen auf einem
Restaurant-Schiff auf dem Main ermordet. Robert Marthaler von der Kripo in
Frankfurt ist mit seinem Team als erster vor Ort und steht vor einem Rätsel,
denn es ist kein Motiv zu erkennen.
Fazit
Jan Seghers dritter Krimi ist ein Meisterwerk der Spannung und der im ersten
Moment scheinbar unzusammenhängenden Ereignisse. Mit viel Feingefühl
beschreibt er die handelnden Personen, sodass sofort Vertrautheit entsteht, fast
so, als würde man diese Menschen persönlich kennen. Die Geschichte, die
komplex erscheint, erweist sich zum grandiosen Schluss hin, als einfach und doch
unglaublich.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 20. Januar 2008 2008-01-20 14:27:40