Ob dieser Thriller so gut geraten ist, weil Daniel Vazquez Salles der einzige
Sohn des berühmten spanisch-katalanischen Krimiautors Manuel Vazquez Montalban
ist? Diese These würde voraussetzen, dass es so etwas wie ein Krimi-Gen gibt -
und die Schaffung eines neuen literaturwissenschaftlichen Forschungszweiges
ermöglichen...
Nein, ein solches Gen gibt es gewiss nicht, aber dass es sich bei
"Schwarzer Mohn" um ein spannendes Debüt handelt ist ein Fakt. Der
Roman beginnt harmlos in der Küche eines Restaurants: Der Gast von Tisch fünf
hat pochierte Eier mit Sauce Hollandaise und Kaviar bestellt und Grüße an den
Küchenchef ausrichten lassen. Als Michael Roddick, Koch und Besitzer des
kleinen Gourmet-Tempels in Barcelona, sich wenig später zu Tisch fünf begibt
und den Gast in Augenschein nimmt, weiß er, dass seine ruhigen Jahre vorbei
sind. Der Mann, der sich Roddicks Essen und den teuren Wein schmecken lässt,
ist ein alter Bekannter aus der Zeit des Kalten Krieges, als Michael noch in
Diensten des BND stand.
Vor Jahren hat Roddick sich aus "dem Geschäft" zurückgezogen und
sich für ein ruhiges - und vor allem sichereres - Leben mit seiner hübschen
Adoptivtochter Elena entschieden. Nun ist Elena in Gefahr, Roddick muss sich
seiner Vergangenheit stellen, handeln und umgehend sämtliche Register seiner
Agentenfähigkeiten zum Einsatz bringen. Schon nach kurzer Zeit findet er unter
seinem Scheibenwischer die schwarze Mohnblüte, von der er allzu genau weiß,
dass sie der Hinweis für die Ankündigung seiner bevorstehenden Hinrichtung
ist...
Vazquez' Roman ist spannend, unterhaltsam und er wirft immer wieder Fragen auf,
die den Leser bei der Stange halten. Überraschend und gut gelungen ist auch die
Schlusswendung, wobei ich allerdings gestehen muss, dass ich die Bedeutung des
drittletzten Satzes nicht verstanden habe...
Fazit
Vazquez' Roman ist spannend, unterhaltsam und er wirft immer wieder Fragen auf,
die den Leser bei der Stange halten. Überraschend und gut gelungen ist auch die
Schlusswendung, wobei ich allerdings gestehen muss, dass ich die Bedeutung des
drittletzten Satzes nicht verstanden habe...
Vorgeschlagen von Heide John
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veröffentlicht am 18. Oktober 2007 2007-10-18 09:06:42