"Komm zu mir!", flüstert eine Stimme, die Cynthia seit Wochen quält
- und nun folgt die junge Frau diesem Befehl: Sie stürzt sich vom Balkon ihrer
Wohnung. Cynthia ist die Erste von vielen Toten, die alle eines gemeinsam haben:
Sie sind Patientinnen der Psychiaterin Tess Ciccotelli, die sich mit einigen
ihrer Gerichtsgutachten Feinde geschaffen hat - auch bei der Chicagoer Polizei.
Tess kann mit diesen Anfeindungen leben; sie glaubt zu wissen, was falsch und
was richtig ist. Zumindest bis zu dem Tag, wo ihr Leben eine radikale Änderung
erfährt, weil sie erkennt, dass der Serienkiller ihre Patienten und Freunde in
den Tod treibt oder bestialisch ermordet.
Detective Aidan Reagan, der die Ermittlungen leitet, hält die attraktive
Psychiaterin zunächst für eine kalte und gefährliche Frau. Als er entdeckt,
dass Tess das Opfer einer Intrige ist und selbst in großer Gefahr schwebt,
kommt seine Hilfe um ein Haar zu spät...
Karen Rose, eine der Großmeisterinnen des Ladythrillers, verknüpft auch in
diesem Roman das Thema Liebe mit kriminalistischen Elementen. Und wie so oft
stehen ein Mann und eine Frau um die dreißig im Mittelpunkt, die mit dem Leben
und der Liebe bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Trotz dieses
Strickmusters baut Karen Rose Atmosphäre und Stimmung auf, ihre Protagonisten -
vor allem die Detectives - sind oft harte Kerle mit einem weichen Kern. Die
Frauen sind schlau, und verharren zunächst in der Opfer- alternativ in der
Täterrolle. Die Beschreibungen der jeweiligen Verbrechen geraten blutig und
brutal, für das Motiv zeichnet in der Regel ein psychologisches Moment
verantwortlich: Störungen in der Kindheit des Täters, sexueller Missbrauch,
unerfüllte Liebe...
Fazit
Spannend sind die "Roses", obwohl das Muster allzu deutlich
hervorscheint - und obwohl man trotz des Lockens auf falsche Fährten zunehmend
häufiger schon in der Mitte des Romans ahnt, wer der Mörder sein wird...
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 18. Oktober 2007 2007-10-18 09:06:35