Die Aufmachung des vorliegenden Buches ist mit dem offensichtlichen Buchtitel
Ökonomics auf dem ersten Blicke abschreckend für jene potentiellen Leser, die
sich mit der Ökonomie nicht wirklich befassen. Beim zweiten Blick und vor allem
beim Lesen des Buchrückens wird die Sache doch gleich viel interessanter.
Es ist kein klassisches Lehrbuch wie man es aus der Uni oder Schule kennt,
vielmehr eine kleine Lebenshilfe für ahnungslose Menschen, die die
wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht erkennen können oder nicht zu erkennen
vermögen. Tim Harford schafft uns mit seinen Zeilen Abhilfe, indem er uns den
Ablauf der Wirtschaft aufzeigt und uns auf Kleinigkeiten hinweist. Zu ihnen
gehört, wie wir z.B. nicht zu viel im Supermarkt bezahlen, mit welchen Tricks
die großen Konzerne hantieren und wie wir uns gegen diese das Kaufverhalten
beeinflussende Massensuggestion wehren können.
Tim Harford geht in seinem Buch zudem auf die Themen des alltäglichen Lebens
ein. Er beschreibt Fragen, die im Alltag auftreten, die für uns eine
Selbstverständlichkeit sind und die wir jedoch nie wirklich hinterfragen. Die
Antworten und seine Aussagen sind sehr ausführlich, amüsant, witzig und mit
einem gewissen Charme - aber auch sehr Intelligent geschrieben. Er hat das
Gebiet Ökonomie mit viel Ironie und einen gewissen Grad an Unterhaltsamkeit
umfassend beschrieben, so daß dieses trockene Thema am Ende zu einem einzigen
Lektüre-Erlebnis wird.
Am Ende des Buches werden dem geneigten Leser Dinge bewußt und klar, die vorher
nie auf diese Weise artikuliert wurden, dennoch aber uns jeden Tag betreffen. So
gehören wir doch alle zu jenen tausenden von Menschen, die sich morgens vor der
Arbeit in der Eile noch ein Kaffe kaufen und sich wundern, wieso die
Kaffeepreise derartig differieren. Und war diesen Leuten zwar schon bewußt,
warum der Kaffe an den S-Bahnstationen bzw. U-Bahnstationen doch teils einen
etwas höheren Preis aufweisen als anderswo, so weiß der Leser nun, wer
eigentlich für die Preisgestaltung verantwortlich ist.
Interessant ist auch der Aufbau des Buches. Nach und nach wird man immer mehr in
die Materie mit einbezogen, ohne sich mit Informationen zu überhäuft zu
fühlen. Als Ökonom spricht der Autor die Marktgegebenheiten an, wie
beispielsweise ein Kaffeeladen-Besitzer einen Gewinn erzielen kann, aber gerade
so an der Ertragsgrenze wirtschaftet, wie die Marktgegebenheiten funktionieren,
was geschehen würde, wenn der Wettbewerb verschärft würde, was Bob Geldorf
über Entwicklungshilfe lernen sollte, warum man bei Auktionen auch teilweise
über den Tisch gezogen wird, was Supermärkte uns verbergen, warum es absurde
Steuern gibt, ob man durch Externalitätsabgaben die Umweltverschmutzung
bekämpfen kann, warum arme Länder arm sind und ob die Globalisierung diesen
Ländern hilft oder nicht.
All diese Fragen, die sich ein Ökonom stellt, erklärt der Autor bemerkenswert
einfach und mit lebhaften Beispielen oder Schaubildern, wie sie der eine oder
andere aus dem doch teils langweiligen und trockenen Fach Wirtschaftslehre
kennt. Das Buch hat Tim Harford sehr unparteiisch geschrieben. Es gibt uns
Lesern so die Möglichkeit, eigene Meinungen zu bilden, ohne in Gänze
beeinflusst zu werden
Fazit: Hartford erklärt uns in seinem Buch die Vorgehens- und
Betrachtungsweisen von Ökonomen. Er möchte, daß wir zu verstehen versuchen,
wie ein Ökonom denkt. Er möchte diese Denkweise für den Leser nachvollziehbar
machen und die Sichtweise sowie das Handeln der Ökonomen für jeden anderen
nutzbar machen. Da so mancher durch seine schulische Laufbahn bereits in den
Genuß gekommen ist, wirtschaftliche Vorkenntnisse zu erlernen, kann er dieses
Buch mit seinem Unterricht vergleichen. Denn er weiß schon von selbst, wie
kompliziert und wie weit man dieses Thema eigentlich ausweiten kann und daß Tim
Harford versucht, die Sachverhalte einfach darzulegen.
Fazit
Um sich einen kleinen Einblick in die Ökonomie zu verschaffen, ist dieses Buch
geradezu gemacht.
Vorgeschlagen von Daniel Bigalke
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veröffentlicht am 25. Juli 2007 2007-07-25 09:42:54