Von einer Sekunde zur anderen entwickelt sich das Leben von Fin Border zu einem
schrecklichen Albtraum, als er Zeuge einer Amokfahrt wird, die sechzehn Menschen
das Leben kostet. Zu allem Überfluss wird er als schuldig hingestellt und
gerät in den Strudel einer Intrige, die ihn bis nach Bombay in seine
Vergangenheit führt.
Das "Kartell des Schweigens" beginnt äußerst spannend. Immer enger
zieht sich die Schlinge um Borders Hals. Leider gelingt es Philip Jolowicz
nicht, die Spannung über die gesamte Länge des Romans zu halten. Das Netzwerk,
dass Border im Verlauf der weiteren Handlung aufdeckt ist zwar gut recherchiert,
aber für einen Thriller nicht sonderlich schlüssig.
Als Investment-Banker bringt Philip Jolowicz das nötige Hintergrundwissen mit,
um einen Wirtschaftsthriller zu schreiben. Doch anders als bei seinem Kollegen
Michael Ridpath gelingt es Jolowicz nicht, aus seinem Wissen einen fesselnden
Thriller zu machen. Der Roman ist im weiteren Verlauf zu einfach gestrickt: Hier
ein exotischer Schauplatz, da eine Prise Action und ein Schuss Erotik gemischt
mit Insiderwissen, fertig ist ein internationaler Bestseller. Eine Formel, die
beim "Kartell des Schweigens" nicht funktioniert.
Fazit
Das "Kartell des Schweigens" ist sicherlich kein Highlight im
Thrillergenre, sondern bestenfalls Durchschnitt. Wer den Roman trotzdem lesen
möchte, sollte auf die wesentliche günstigere Taschenbuchausgabe warten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. Februar 2003 2003-02-22 13:26:30