Aus einem streng bewachten Tresor in Fort Knox wird ein Schatz von nationaler
Bedeutung gestohlen. Für die verantwortlichen von CIA und FBI ist schnell klar,
wer den Einbruch verübt haben muss. Sein Name ist Tom Kirk. Er hat früher für
die CIA gearbeitet, ist seit einigen Jahren untergetaucht und verdient sich
seitdem als Meisterdieb seinen Lebensunterhalt. Allerdings ist er in diesem Fall
unschuldig. Zusammen mit der FBI-Agentin Jennifer macht sich Tom auf, seine
Unschuld zu beweisen.
Der Klappentext verspricht einen Thriller, der den perfekten Tom-Cruise-Film
ergeben würde. Eine Aussage, die stimmt, denn "Der letzte Coup" liest
sich tatsächlich wie ein Hollywooddrehbuch. Der in London geborene James
Twining muss beim Schreiben dieses Thrillers, den fertigen film schon vor Augen
gehabt haben. Leider hat er dabei, ein wenig die Handlung aus den Augen
verloren. Sicher, "Der letzte Coup" liest sich flott und unterhaltsam.
Immer wieder mischt James Twining spektakuläre Szenen, wie den Einbruch in eine
Villa mit internationalen Schauplätzen (Amsterdam, Paris, Istanbul) und der
Frage, ob sich die beiden Hauptpersonen am Ende kriegen zu einem unterhaltsamen
Thrillercocktail. Das Problem an der Geschichte ist nur, dass man die Story
schon dutzende Male im Kino gesehen oder in amerikanischen Thrillern gelesen
hat. Nichts, aber auch wirklich nichts ist an diesem Roman überraschend. Die
Figuren sind relativ eindimensional und auch das Ende nicht wirklich
überraschend. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass weitere Romane mit Tom Kirk
wohl folgen werden.
Fazit
"Der letzte Coup" ist ein typisch amerikanischer Thriller, der sich
wie ein fertiges Drehbuch liest. Im Kino mag die Geschichte funktionieren. Von
einem Roman kann man mehr erwarten, als die Aneinanderreihung fertiger
Filmszenen. Der flotte Schreibstil rechtfertigt letztlich gerade noch eine
Durchschnittsbewertung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Juni 2007 2007-06-01 22:44:48