Hauptkommissar Jonas Vogel von der Münchener Kriminalpolizei, die Hauptfigur in
Friedrich Anis neuer Krimi-Reihe, und seine Kollegin Yvonne Pabst ermitteln im
Fall eines ermordeten Personenschützers. Falk Sieger, der mit seinem Kollegen
Jens Schulte eine gemeinsame Firma führte, wurde von seiner Freundin Katja tot
aufgefunden. Kurz nach Beginn der Ermittlungen im Fall Sieger meldet die Kanzlei
Opitz, die Schulte vertritt, die Entführung ihrer Mitarbeiterin Regine Wels.
Die Ermittlungen gestalten sich nicht allein deshalb heikel, weil Opitz ein
Studienfreund von Vogels Chef Schumacher ist. Der ehrgeizige Kommunalpolitiker
Opitz war bereits in einen alten Ermittlungsfall verwickelt. Oberkommissar Max
Vogel, Jonas Vogels Sohn, hatte sich mehrfach zur Mordkommission beworben und
war bisher immer mit der Begründung abgelehnt worden, dass schon sein Vater
dort arbeite. Unerwartet kann Max sich bei den Ermittlungen in den Fällen
Sieger und Wels in der Abteilung K111 bewähren und weiter auf eine Versetzung
hoffen.
Die beiden zusammenhängenden Fälle und die Täter-Suche werden in Anis Buch
nur angerissen; Person und Motive des Kommunalpolitikers Opitz kaum
ausgearbeitet. Erheblich mehr Raum nimmt die Einführung der Familie Vogel ein.
Jonas Vogel trägt wegen seiner außergewöhnlichen Wahrnehmungsfähigkeit den
Spitznamen "Der Seher". Seine Frau Esther leidet sichtlich darunter,
dass die aufreibenden Berufe ihres Mannes und ihres Sohns Max das Familienleben
dominieren. Hier bahnen sich zukünftige Konflikte und Veränderungen an. Die
knapp gehaltene Handlung konzentriert sich auf die Ereignisse weniger Tage und
wird in ebenso knapper Sprache erzählt.
Fazit
Personen, Handlung und Stil des Krimis machen neugierig auf weitere Bände, die
inhaltlich hoffentlich etwas mehr Fleisch auf die Rippen bekommen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 04. Mai 2007 2007-05-04 19:48:57