Viola Roggenkamp erzählt in ihrem Buch von einem deutsch-jüdischen
Familienleben in den 60-er Jahren. Eine anscheinend ganz normale Familie, die in
Hamburg, im feinen Harvestehude, in einer heruntergekommenen Villa, lebt. Aber
die Vergangenheit der Schiefers ist nicht normal: Die Mutter, Alma Schiefer,
eine Jüdin, führt einen endlosen Kampf gegen die Feinde von gestern. Sie
versucht, ihre beiden Töchter, Vera, 17 und Fania, 13, von der bösen
Aussenwelt abzuschotten und überschüttet die beiden mit ihrer Liebe. Der Vater
Paul, ein Deutscher, der die Mutter und Hedwig, die jüdische Grossmutter, vor
den Nazis rettete, arbeitet jetzt als Handelsreisender. Jeden Montagmorgen wird
er mit Winken und vielen Küssen von seiner Familie verabschiedet und jeden
Freitag bei seiner Heimkehr begeistert begrüsst. Fania, die jüngste, erzählt
die Geschichte ihrer Familie. Sie berichtet von ihren Träumen, den Problemen in
der Schule, ihrer Liebe zu der zickigen Schwester, von dem chaotischen, aber
wundervollen Alltag mit der chaotischen, wundervollen Mutter, dem ruhigen Vater
und nicht zu vergessen mit der Grossmutter, die einmal im Monat mit ihren
Freundinnen ein "Theresienstädter Kränzchen" abhält.
Fazit
Viola Roggenkamp hat einen Roman über die deutsch-jüdischen Befindlichkeiten
in den 60er Jahren geschrieben. Mit wundervollen, überschwenglichen, kauzigen
Figuren. Einen Roman, in dem es um Liebe, Selbstfindung und wieder Liebe geht.
Wunderbar!
Vorgeschlagen von Karin Rieck
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veröffentlicht am 30. April 2007 2007-04-30 10:37:03