Was ist das nur wieder für ein Tag? Moritz passt es gar nicht in den Kram, dass
er jetzt die S-Bahn verpasst hat, seine Lehrerin hat ihn doch so schon auf dem
Kieker. Und wenn er jetzt auch noch zu spät zum Ausflug in den Zoo kommt,
reichts ihr. Och nö, jetzt steht auch noch dieser fette neue Mitschüler auf
dem Bahnsteig - der wird dann wohl auch zu spät kommen. Und Buffy, frisch aus
ihrer Gruft auf den Bahnsteig gekommen, wartet auch auf den nächsten Zug. Na,
das wird ja wirklich lustig mit den zwei beliebtesten Mitschülern. Fehlt nur
noch - wenn man dran denkt: Bönicke, der alle anderen erpresst, erscheint auch.
So treffen vier total unterschiedliche Charaktere aufeinander, mit einem
gemeinsamen Problem. Dass sich nach wie immer viel zu kurzen 150 Seiten alle gut
verstehen, ahnt am Anfang noch keiner. Doch dazwischen stehen noch ein
Selbstmörder, der sich vor den Zug schmeißt, ein Diebstahl im Kaufhaus
inklusive Verfolgungsjagd bei der Rückgabe des geklauten MP3-Players und
schwerwiegende Kung-Fu-Künste...
Fazit
Was passiert, wenn vier Außenseiter aufeinandertreffen, zeigt Jochen Till in
seinem neuesten Jugendroman "Ausgeflogen". Dieser bleibt kein bisschen
oberflächlich, sondern zeigt ein ausgefeiltes Konzept. Till gibt allen vier
Jugendlichen ein durchdachtes Profil, indem er es nicht bei den Stereotypen
Grufti, Übergewichtiger und Erpresser belässt. Nur durch die individuellen
Lebensgeschichten finden die vier trotz ihrer Unterschiede zusammen. Ein starker
Roman gegen Ausgrenzung - für Freundschaft.
PS: Auf Jochen Tills Internetseite findet sich noch ein weiteres Kapitel, das
den Weg ins Buch verpasst hat.
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 27. April 2007 2007-04-27 18:37:18