Knüddel, ein gefalteter Papiervogel, stellt zur Einstimmung ins Thema
Alltagsgegenstände aus Papier vor - vom Teebeutel bis zum Geldschein. Die Leser
lernen die Beschreibstoffe Papyrus und Pergament kennen. Dass die Chinesen das
Papier erfunden haben und das Herstellungsverfahren sich über Samarkand, Bagdad
und Damaskus nach Europa verbreitet hat, gehört in Europa zur Allgemeinbildung.
Wussten Sie auch, dass in China mit Papier Schirme bespannt und
Fensteröffnungen abgedeckt wurden? Origami, die japanische Technik des
Papierfaltens, präsentiert Ingrid Kesper am Beispiel des populären Kranich.
Wie jeder selbst Papier herstellen und auf der Leine trockenen kann, erfahren
die Leser ebenfalls. Die Autorin erläutert und illustriert die
Papierherstellung in einer mit Wasserkraft betriebenen Papiermühle und die
industrielle Papier-Herstellung der Gegenwart. Der Zusammenhang zwischen dem
Papier- und Zellstoffverbrauch in den Industrienationen und der Gefährdung der
letzten Urwälder wird im Kapitel über den Weißkopf-Seeadler deutlich. Frau
Blattmeyer, eine Papierrestauratorin, wird an ihrem Arbeitsplatz beim
Restaurieren einer alten Urkunde gezeigt.
Fazit
"Papier hat viele Seiten" ist inzwischen zum Motto von Projektwochen
und Lehrerfortbildungen geworden. Die gelernte Grafik-Designerin Ingrid Kespers
bietet mit ihrem ansprechend illustrierten Papierbuch Anregungen für den Kunst-
und Werkunterricht und für kreatives Gestalten im Kindergarten. Schwerpunkte
des Buches sind Papier als Werkstoff und die ökologischen Folgen unseres
Papierverbrauchs. Ein Sachbuch für Kinder sollte deutlicher in Einzelkapitel
gegliedert und durch ein Sachregister erschlossen sein. Durch ein
übersichtlicheres Seitenlayout könnte Kindern das Lesen erleichtert werden.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 25. März 2007 2007-03-25 10:38:51