Die Elfen - jeder kennt sie, keiner versteht sie. Die mysteriösen Wesen sind
weitaus mehr als nur wurzelkauende Baumkuschler, allerdings ist dies immer noch
das vorherrschende Bild in den Köpfen der meisten Menschen (inplay und
outplay), wenn sie das Wort "Elf" hören... nun, zumindest Outplay
könnte dieses Buch, das sich voll und ganz um die spitzohrigen Gesellen dreht,
dies etwas ändern. In fünf Abenteuern und drei Szenariovorschlägen werden die
Helden quer durch Aventurien in Abenteuer mit Elfen verstrickt, wobei eine
Verflechtung als Kampagne aufgrund der großen regionalen Unterschiede zumindest
knifflig sein könnte.
In "Saat der Hoffnung" leidet ein Dorf im Reichsforst unter einem
seltsamen Fluch. Doch die Helden müssen feststellen, dass nicht nur Dämonen
und Priester des Namenlosen Böses tun können - verletzter Stolz und falsch
verstandenes Pflichtgefühl können genau dasselbe bewirken...
"Das Lied der Weide" soll eigentlich dafür sorgen, dass ein finsteres
Wesen weiterhin verflucht und verschlossen bleibt. Doch der Wind des Namenlosen,
der Lügenbringer, vernebelt die Köpfe der Menschen und führt sie beinahe in
einen Krieg mit den Elfen... bis die Helden entsetzt feststellen müssen, dass
es eigentlich bereits zu spät ist.
Ein "Falscher Feind" bedroht die Nivesen im hohen Norden, als diese
von ständigen Überfällen aufgestachelt gegen die Elfen in den Krieg ziehen
wollen. Doch der wahre Übeltäter hat noch etwas viel Schlimmeres im Hinterkopf
als nur Zwietracht zu säen...
"Schwarze Flamme, schwarzes Licht" dreht sich um das Vermächtnis der
schwarzen Simia-Flamme der Macht. Inmitten eines waldelfischen Heiligtums
müssen sich die Helden gegen konservative Menschenhasser, namenlose Intriganten
und Meuchelmörder zur Wehr setzen.
"Schreckensbilder" führt die Helden sogar bis auf die Inseln im
Nebel: Durch die magischen Bilder des elfischen Malers Golodion Seemond gelangen
die Helden in die mystische und irreale Sagenwelt der Inseln, um zu erkennen,
dass gute Absichten manchmal die schlimmsten Auswirkungen haben können...
Fazit
Auf Elfenpfaden ist alles in allem ein empfehlenswertes Buch, sofern man bereit
ist, sich auf die elfische Lebensweise einzulassen. Unbestreitbar sind einige
der Abenteuer (vor allem und ganz speziell "Schreckensbilder") extrem
kurz gehalten und dadurch sehr schwierig zu leiten; dazu kommt, dass einige
Gruppen an den mystisch-geheimnisvoll gehaltenen Abenteuern keinen Spaß haben
könnten, da teilweise sehr viel Kreativität und Aktivität gefordert ist. Will
man dies aber wagen, so ist das Buch ohne Vorbehalte zu empfehlen.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 16. März 2007 2007-03-16 18:53:07