Marmarossa - ein kleines, malerisches Dorf im portugiesischen Alentejo. Der alte
Mann Joao findet Rui, den Freund seit Jugendzeiten, erhängt im alten Judasbaum.
Joao stellt sich auf den alten Holzblock, den Rui weggetreten hatte, und trennt
mit seinem Taschenmesser das Seil durch. Er hält den Toten in seinen Armen und
durchlebt noch einmal ihr Leben, seit sie sich mit 17 Jahren das erste Mal
begegneten. Das Leben der Bauern im Alentejo war und ist hart. Die Idylle von
Marmarossa trügt. Abends trifft man sich in Vascos Bar. Vasco, der einige Jahre
in Amerika gelebt hat, reumütig zurückkehrte, aber dennoch glaubt, den anderen
überlegen zu sein. Auch die estrangeiros, die Ausländer, sind regelmässig in
Vascos Bar. Stanton, der englische Schriftsteller mit der Schreibblockade,
Dieter, der deutsche Bauunternehmer und die chaotische Potts Familie, die hofft,
hier im Alentejo das harmonische Familienleben führen zu können, das ihnen in
England schon nicht gelungen ist. Und auch Teresa und Eileen haben ihre Träume
und alle sind auf der Suche nach dem Glück. Und dann kehrt eines Tages der lang
ersehnte und reiche Sohn des Dorfes Marco Afonso Rodrigues ins Dorf zurück.....
Fazit
Gut herübergebracht hat Monica Ali den Schrecken und Terror des
Salazar-Regimes.Interessant das Gegenüber der "alten" bäuerlichen
Welt in Portugal mit ihren festen Moralbegriffen,sehr sensibel spricht Monica
Ali das Thema Homosexualität an, das auch heute noch in Portugal gerne
tabuisiert wird, und die (hoffentlich überzeichneten ) sehr freizügigen
Ausländer. Aber gemeinsam ist ihnen allen der Traum von Harmonie - vom Glück.
Vorgeschlagen von Karin Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 11. Februar 2007 2007-02-11 21:12:49