"Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen." Aber so
erzählen kann wirklich nur einer - Wladimir Kaminer! Die köstliche Geschichte
von Onkel Boris, der nach Kasachstan in die Verbannung geschickt wurde, und doch
Jahre später, aufgrund eines bürokratischen Irrtums?, als Held der Arbeit nach
Paris fliegen darf, die Stadt der Liebe, und der dort alles unternimmt, um den
Eiffelturm zu sehen und auf potemkische Dörfer stösst. Welch eine grandiose
Idee, auf der Krim den Spuren der angesengten Stiefel des im Krieg über der
Halbinsel abgeschossenen Josef Beuys zu folgen! In der Geschichte
"Verlaufen in Dänemark" ist die Schilderung des täglichen Lebens im
Freistaat Christiana "Paradies der Erwerbslosen" so komisch, dass mir
die Tränen vor Lachen kamen....
Fazit
Bei diesen wundervollen Geschichten frage ich mich, ob sie völlig absurd sind
oder steckt ein Fünkchchen Wahrheit drin? Diese skurril überzeichneten
Charaktere, die merkwürdigen Verstrickungen und unglaublichen Zufälle zeigen
auf jeden Fall Wladimir Kaminers Lust am Fabulieren und der Übertreibung.
Grossartig!
Vorgeschlagen von Karin Rieck
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veröffentlicht am 11. Februar 2007 2007-02-11 21:12:48