In "Treffpunkt Platon - Philosophischer Reiseführer durch die Länder des
Mittelmeers" vermittelt der ehemalige Philosophie-Professor Klaus Held
einen Einblick in das Denken der antiken Philosophen. Jeder, der von Platon,
Aristoteles oder Plotin abgeschreckt wird, bekommt anhand dieses Buches eine
humorvolle Einführung in die antike Philosophie geboten. Komplexe
Sachzusammenhänge werden von Held anhand plastischer Beispiele vereinfacht
dargestellt, ohne jedoch "platt" zu wirken. Das Buch ist in dieser
dritten Auflage um einen kompletten Teil erweitert worden. Im ersten Teil
"Von Milet bis Pella" wird die Zeit der ersten sogenannten ionischen
Denker bis zur Zeit des Aristoteles dargestellt. In "Von Pergamon bis
Instanbul" stellt Held die Denkansätze im Hellenismus bis zur Spätantike
vor, während sich der letzte Abschnitt "Von Florenz bis Sevilla" mit
der Zeit der Renaissance, also der Wiedergeburt des antiken Denkens
beschäftigt.
Zugleich gibt es immer wieder Einschübe, so wird die Bedeutung der Götterwelt
der Griechen, der olympischen Spiele und die Umwandlung des heidnischen Denkens
im christlichen römischen Reich vorgestellt.
Fazit
In wundervoller Weise versteht es Held, die teilweise extrem komplexen
Gedankengänge der antiken Philosophen (und ihrer Nachfolger in der Renaissance)
so darzustellen, dass es auch für einen Laien begreiflich werden. Plastisch,
humorvoll und mit profunden Wissen ausgestattet, malt Held ein Panorama des
Denkens des Mittelmeerraumes, von der Zeit des 8. Jahrhunderts v. Chr. bis zur
Renaisance. Für jeden, der sich schon immer mit dieser Thematik beschäftigen
wollte, aber immer abgeschreckt war, die Originaltexte zu lesen, erhält hier
eine vorzügliche Einführung. Man sollte sich jedoch bewusst sein: das Buch
kann keinesfalls das Lesen der Originalquellen ersetzten. Und doch: es bietet
dem Leser Denkanstösse und ist zudem neben "Die philosophische
Hintertreppe" die wohl beste Einführungslektüre.
Vorgeschlagen von B. Kiemerer
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veröffentlicht am 14. Februar 2003 2003-02-14 16:00:13