Annegret Held wurde 1962 im Westerwald geboren, studierte Ethnologie und
Kunstgeschichte, und ist ausgebildete Polizei-Hauptwachtmeisterin. Sieben Romane
hat sie bisher veröffentlicht (z.B. "Die Baumfresserin",
"Hesters Traum", "Das Zimmermädchen"), und immer wieder
nimmt sie Bezug auf ihre vielfachen beruflichen Tätigkeiten. Ihr neues Buch
"Die letzten Dinge" stützt sich auf ihre Arbeit als Aushilfe in einem
Pflegeheim. Auf tragik-komische Weise erzählt sie darin eine Geschichte vom
Leben und vom Sterben. Der Leser lernt zusammen mit Lotta, der neuen
Stationshelferin im Pflegeheim "Abendrot", dessen Bewohner und ihre
Betreuer kennen. Zwischen Schnabeltassen und letzten Ölungen begegnet man dem
schwulen Pfleger Ivy, der nachts immer auf Achse ist, der frommen Gianna und der
tüchtigen Stationsleitung Rosalinde, und wird Zeuge, wie Herrn Schiwrin der
Lebensmut verlässt und das Sotzbacher Mädchen die Gebisse klaut. Tragik,
Skurrilität und Lebendigkeit bezeichnen diesen Mikrokosmos und die Menschen,
die drin leben, und voller Sympathie zeichnet Anneret Held ihre Figuren. Deren
Umgang mit eigenen und fremden Schmerzen, mit dem Tod, Geld- und Personalmangel,
mit Liebeskummer und Lebensängsten zeigt die ganze Bandbreite menschlicher
Gefühle. Die Autorin nennt Sterben und Tod beim Namen, zeigt Abschreckendes und
Liebeswürdiges, doch bietet gleichzeitig Trost. Ihr Buch ist auf eine Art
geschrieben, die auch ihre Charaktere auszeichnet: menschlich und warmherzig.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
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veröffentlicht am 06. Januar 2007 2007-01-06 14:08:19