Um ihrem tristen Leben in England zu entfliehen, wagen Lana und ihre beste
Freundin Kitty das große Abenteuer. Sie begeben sich auf eine Weltreise, die
sie zu Beginn auf die Philippinen führt. Dort lernt Lana einen Jungen namens
Danny kennen. Er ist Mitglied einer jungen Crew, die mit der Segelyacht
"The Blue" nach Neuseeland will. Lana und Kitty freunden sich mit den
Crewmitgliedern an und sind außer sich vor Freude, als sie Teil der Besatzung
werden können. Es beginnt eine aufregende Zeit an Bord. Allerdings hat die
traumhafte Kulisse der Südsee ihre Grenzen. Als ein Crewmitglied spurlos
verschwindet, verwandelt sich die Überfahrt zu einem Albtraum.
"Das Haus, das in den Wellen verschwand" ist der dritte Roman der
walisischen Autorin Lucy Clarke. Wer in Anbetracht des Titels und des Covers an
einen seichten Frauenroman denkt, sieht sich getäuscht. "The Blue"
(so der Originaltitel) ist ein spannender, äußerst vielschichtiger Roman, der
spannend und interessant beginnt und sich kontinuierlich entwickelt. In zwei
unterschiedlichen Handlungssträngen, die Lara einmal in der Gegenwart und
einmal in der jüngeren Vergangenheit an Bord der Blue zeigen, erzählt Lucy
Clarke eine Geschichte, die im Verlauf immer mehr offene Fragen aufwirft und den
Leser überrascht.
Stückchenweise kommen die Motive und der jeweilige Background der Figuren ans
Licht. Und sehr schnell wird klar, dass an Bord der Blue nicht alles so
friedlich ist, wie es zunächst erscheint. Doch was sich dort wirklich
zugetragen hat und welche Motive die jeweiligen Figuren haben, bliebt bis zur
allerletzten Seite offen. Gerade diese Enthüllungen gelingen Lucy Clarke
wirklich mehr als beeindruckend. Immer wenn man als Leser glaubt, die Wahrheit
nunmehr zu kennen, gibt es ein weiteres Motiv aus einer Ecke, an die man nicht
gedacht hat. Letztlich schafft es die Auto sehr vorbildlich den Leser nur das
sehen, verstehen und glauben zu lassen, was sie für diesen Moment für richtig
hält.
Auch stilistisch kann der Roman absolut überzeugen. Lucy Clarke bedient sich
einer einfach, aber sehr atmosphärischen und bildhaften Sprache, die den Leser
weder langweilt noch überfordert.
Fazit
Spannend wie ein Thriller, gefühlvoll wie ein Liebesroman und sehnsuchtsweckend
wie ein Reiseführer. "Das Haus, das in den Wellen verschwand" ist ein
absolut lesenswerter Roman, der mich von der ersten bist zur wirklich
allerletzten Seite gefesselt hat und einige Überraschungen für den Leser
bereit hält. Das ist Unterhaltungsliteratur auf sehr hohem und äußerst
lesenswertem Niveau!
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 09. Juli 2016 2016-07-09 16:52:57