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Dale Peck: Drifthaus. Die erste Reise

Drifthaus. Die erste Reise

von Dale Peck
Verlag: Bloomsbury [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-8270-5135-6

Preis: 15,90 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Susan Oakenfeld ist mit ihren 12 Jahren wahrscheinlich das jüngste Mitglied im Debattierclub der Achtklässler. Kritisch wird in ihrer Familie Stil und Wortwahl unter die Lupe genommen. Mutter Oakenfield schickt Susan und ihre beiden jüngeren Brüder nach dem Anschlag auf das New Yorker World-Trade-Center zum Onkel der Kinder ins sichere Kanada. Onkel Farley haust in der Ewigkeitsbucht in einem Drifthaus, einer Art Holzschindel-verkleideter Galeone. Ein sprachgewandter Papagei, geheimnisvolle Zeit-Piraten, ein sich zu den aktuellen Ereignissen stets änderndes Wandgemälde und weitere maritime Absonderlichkeiten versprechen phantastische Abenteuer. Die drei kleinen Landratten plagen sich indessen mit der Seemannssprache: Backbord, Steuerbord, Luv und Lee bleiben ihnen bis zum Ende des Buches ein Rätsel.

Als das Hausboot vom großen Sog ins Meer der Zeit gerissen wird und von Onkel Farley und seinen Besuchern nicht manövriert werden kann, tauchen die Meerjungfrauen Ihrer Wässrigen Majestät der "Königin Oktavia, Unangefochtene Gebieterin über das Meer der Zeit und alle seine Ausläufer und Zuflüsse", auf und bieten ihre Hilfe an. Für die Rettung des Drifthauses verlangen sie Susans Unterstützung bei der Rettung einer Mit-Jungfrau. Noch ahnen die Kinder nicht, welche Abenteuer zu Wasser, zu Land und in der Luft ihnen bevorstehen.
Fazit
Der amerikanische Autor und Kritiker Dale Peck beginnt seine neue Buch-Reihe mit dem bewährten Einstieg klassischer Abenteuerserien: Drei Kinder haben aus mehr oder weniger plausiblen Gründen gerade unbegrenzte Ferien und erleben bei ihrem exzentrischen Onkel phantastische Abenteuer. Der Aufenthalt der Kinder auf dem in einer Zwischenzeit driftenden Hausboot verspricht spannende Unterhaltung. Das maritime Szenario des Buches gefällt mir gut.

Weniger spannend finde ich in der deutschen Übersetzung des Buchs Pecks inkonsequenten Sprachgebrauch; denn sprachliche Feinheiten sind für die weitere Handlung wichtig. Ob Murray als Fünfjähriger oder als Zehnjähriger aus dem hilfsbereiten Küchenaufzug steigt, wird auch durch seine Ausdrucksweise deutlich. Als die Oakenfields noch in New York waren, lästerten die Familienmitglieder in antiquierter, geschwollener Wortwahl über die antiquierte, geschwollene Wortwahl des jeweiligen Diskussionspartners. Die rechthaberische Susan fühlte sich wegen ihres englischen Vater sehr britisch und distanzierte sich sprachlich von ihrer US-amerikanischen Umgebung. Peck überhöht ihre Ausdrucksweise noch durch kursiven Druck betonter Worte. Nach der Ankunft im Drifthaus drückt Susan sich plötzlich grundlos normal aus. Die Sprache des Erzählers und die einiger Figuren wird nicht konsequent durchgehalten; sie ist teils nachlässig, teils unzeitgemäß und für jugendliche Leser unverständlich.
5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 29. Dezember 2006

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