Der erfolgreiche Schweizer Autor Claude Cueni schildert in seinem historischen
Roman das Leben von John Law. Mancher wird erstaunt sein, noch nie zuvor den
Namen John Law gehört zu haben und dass, obwohl seine Erfindung uns tagtäglich
begleitet - das Papiergeld.
Law wurde 1671 in Edinburgh geboren. Sein Vater, der bei einer Blasen-OP starb,
bestimmte, dass er 50 % des Vermögens erben und um der Verlockung der
Großstadt zu widerstehen ein Internat besuchen soll. Nach der Internatszeit zog
es den jungen Spieler und Frauenheld nach London. Seine hervorragenden
mathematischen Kenntnisse und Fähigkeiten verhalfen ihm dazu seine
Gewinnchancen beim Spiel zu kalkulieren. Sein Ansehen in der Gesellschaft wuchs
und kaum eine Dame vermochte ihm zu widerstehen. Als er den Beau Wilson, bei
einem Duell tötet, bleibt ihm nur die Möglichkeit das Land zu verlassen, sehr
zur Freude vieler betrogener Ehemänner. Seine Flucht führte ihn durch
verschiedene europäische Länder. Das Vermögen seines Vaters war schnell
verspielt. Seine Idee, Geld nicht mehr mit knapper werdenden Edelmetallen zu
decken, sondern mit bedrucktem Papier, findet keinen Anklang. Erst Anfang des
18. Jahrhundert findet er in dem Herzog von Orleans einen Befürworter. Law
wurde als Ausländer französischer Finanzminister und gründete 1716 die
Banque Royale. Seine Idee setzt sich durch und die Wirtschaft blüht auf. Die
Armut geht zurück und John Law wird durch die Mississippi-Spekulationen zum
reichsten Mann, der jemals gelebt hat. Sein Vermögen würde sich heute auf ein
Drittel Amerikas erstrecken. Doch seine Spielernatur machte alles zunichte.
Das grosse Spiel ist ein anspruchsvoller und gut recherchierter historischer
Roman.
Der Autor versteht es, historische Fakten anschaulich und sehr sprachgewandt in
einen spannenden und detailreichen Roman zu verarbeiten. Wer etwas über die
wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse Ende des 17. und Anfang des 18.
Jahrhunderts erfahren möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Selbst die
Beschreibung der hygienischen Verhältnisse wird nicht ausgespart. Aber in
erster Linie dürften an der Finanzgeschichte interessierte Leser gefallen an
dem Buch finden. Für das Buch hat der Autor eigens eine Internet-Seite
eingerichtet: Hier findet man eine Sammlung von Bildern zu Schauplätzen und
Romanfiguren, die man sich unbedingt sehen sollte. http://www.cueni.ch/
Nach mehreren Kriminalromanen erschien 2005 Cuenis erster historischer Roman
"Caesars Druide". Der Autor ist ein wahres Multitalent und seine
Arbeiten verschönen uns so manchen gemütlichen Abend. Eines hat er mit John
Law gemeinsam, denn auch kaum jemand weiß, dass Cueni Drehbücher für
verschiedene Erfolgsserien schreibt wie: "Der Clown" "Alarm
für Cobra 11, Eurocops, Tatort und viele andere mehr.
Fazit
Anspruchsvoller historischer Roman
Vorgeschlagen von Edelgard Kleefisch
[Profil]
veröffentlicht am 29. Dezember 2006 2006-12-29 15:55:32