In den abgelegenen Tai-Shan-Bergen zieht Ping fern von anderen Menschen das
Drachenbaby Long Kai Duan auf. Der Glaube an die magische Wirkung von
Drachenschuppen und anderen Drachen-Körperteilen ist im alten China verbreitet.
Die fürsorgliche Ping fürchtet um Kais Leben und will erst dann mit dem
kleinen Drachen unter Menschen, wenn er nicht mehr ganz so unberechenbar ist.
Kai ist ständig hungrig, kann sich aber selbst noch kein Futter suchen. Er tobt
wild herum und hat gerade entdeckt, dass er seine Gestalt ändern kann. Nur gut,
dass es für seine Wandlungen zwischen Korb, Stein und Schöpfkelle keine Zeugen
gibt. Der alte Drache Danzi hatte genau gewusst, dass aus seinem sorgfältig
gehüteten rosa Stein ein Drachenbaby schlüpfen würde. Hätte er doch Ping nur
genauer erklärt, wie ein kleiner Drache aufgezogen werden muss!
Ping fühlt sich noch immer vom gefährlichen Nekromanten bedroht, mit dem sie
damals um das Drachenei gekämpft hatte. Dass Ping und Kai vom Kaiser Liu Che in
die kaiserliche Jagdresidenz aufgenommen werden, lindert Pings Sorgen nur
kurzfristig. Der Kaiser hat seinen Hofmagier Don Fang Suo beauftragt, an Kais
Beispiel das Geheimnis der Langlebigkeit zu erforschen. Ping, die als kleines
Kind verkauft wurde und nie zur Schule gegangen ist, bekommt im kaiserlichen
Haushalt Unterricht von der Schwester des Kaisers. Ungeduldig drängt sie
darauf, mehr und schneller zu lernen; denn für die Lektüre der umfangreichen
Fachliteratur über Drachen beherrscht sie noch viel zu wenig chinesische
Schriftzeichen. Vorausschauend denkt Ping darüber nach, wer später mal für
Kai sorgen soll; denn Drachen können Hunderte von Jahren alt werden. Als der
Kaiser die Suche nach einem Drachenhüter-Lehrling anordnet, der einmal Pings
Nachfolger werden könnte, hofft die junge Drachenhüterin, bei dieser Suche
auch etwas über ihre leiblichen Eltern zu erfahren. Ping und Kai ahnen noch
nicht, dass sie um ihr Leben kämpfen müssen.
Fortsetzung:
Im Zeichen des
Drachenmondes
Fazit
Im zweiten Band ihrer Drachentrilogie knüpft Carole Wilkinson mit sehr viel
Sinn für Situationskomik an die spannende Handlung des ersten Bandes
Hüterin des Drachen an. Ping und
Liu Che sind inzwischen einige Jahre älter geworden. Die Entwicklung der
Hauptpersonen und die Atmosphäre des alten China werden überzeugend und mit
zunehmender Spannung geschildert. Dem dritten Band mit Pings Drachen-Abenteuern
werden Wilkinsons Leser ungeduldig entgegenfiebern
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 28. Dezember 2006 2006-12-28 19:00:05