Francesca Pierson kann sich wehren. Wenn ihr jemand zu nahe tritt, wird sie zur
kämpferischen Franky mit den "freaky green eyes". Doch zu Hause in
ihrer privilegierten Oberschicht-Familie mit Hund sieht es ganz anders aus.
Francescas Vater Reid ist besitzergreifend und gewalttätig. Er schreibt seiner
Frau und seinen drei Kindern jeden Atemzug genau vor; denn schließlich steht er
als Sportkommentator im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Als Francescas
Mutter Krista einen eigenen Weg als Künstlerin einschlagen will, eskaliert das
heikle Verhältnis der Eltern Pierson. Franky will die zunächst subtile
Gewalttätigkeit ihres Vaters nicht wahrhaben. Sie findet, wenn ihre Mutter den
Vater nicht provozieren würde, wäre wieder alles gut. Nach Kristas Auszug
gelingt es Reid Person, seine Kinder zu manipulieren und den Kontakt zu ihrer
Mutter zu unterbinden.
Doch als Krista spurlos verschwindet, erinnert sich Franky an ein Versteck ihrer
Mutter - und findet dort Kristas Tagebuch. Franky erkennt, dass sie jahrelang
die Gewalttätigkeit ihres Vaters verdrängt hat und handelt endlich
entschlossen.
Fazit
Joyce Carol Oates schildert eindringlich und spannend den Loyalitätskonflikt
der 14-jährigen Franky, die für den schönen Schein und für oberflächliche
Harmonie in der Familie lange die Realität verleugnet hat. Frankies Entwicklung
zwischen Anpassung und Kampf wird durch die abwechselnde Beschreibung ihrer
Gefühle und ihrer sachlichen Aussagen bei der Polizei überzeugend dargestellt.
Kristas Tagebuchaufzeichnungen geben der Handlung zusätzliche Spannung.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 02. Dezember 2006 2006-12-02 10:25:43