Nach der Geburt des fünften Kindes bahnt sich im Hause van Bemmel eine
Familientragödie an
Bei diesem Roman handelt es sich um ein sehr intensives, Emotionen auslösendes
und manchmal sogar verstörendes Buch, das den Leser zwangsläufig in seinen
Bann ziehen wird. In eher kurzen und doch sehr poetischen Sätzen erzählt
Renate Dorrestein eine erbarmungslos bittere Familiengeschichte. Ellen van
Bemmel ist in das Haus ihrer Kindertage zurückgekehrt und bereitet sich auf die
Geburt ihrer Tochter vor. Vergangenes ist nicht vergangen und fordert seinen
Tribut in der Gegenwart - und allmählich werden die 25 Jahre zurückliegenden
Ereignisse "aufgearbeitet".
Die relativ intakten Familienverhältnisse der van Bemmels geraten in dem
Augenblick ins Wanken als die vier Kinder erfahren, dass ihre Mutter erneut
schwanger ist. Als Margje mit dem Säugling aus dem Krankenhaus zurückkehrt,
erkrankt sie an einer - undiagnostiziert bleibenden - Kindbettpsychose und
verfällt massiven Wahnvorstellungen. Unausweichlich steuert die gesamte Familie
auf eine Katastrophe zu, die nur zwei der Kinder überleben werden.
Die Autorin wurde 1954 in Amsterdam geboren, arbeitete als Journalistin und gab
dann die Monatsschrift Opzij heraus. Ihre Romane sind völlig zu Recht stets auf
den vorderen Plätzen der niederländischen Bestsellerlisten zu finden.
Fazit
Ein sehr eindringlicher, intensiver Roman um eine Familientragödie - mit
großem psychologischen Feingefühl geschrieben.
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 15. Oktober 2006 2006-10-15 17:28:02