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Die Zwillinge Dora und Nora sind die illegitimen Töchter von Englands größtem
Shakespeare-Darsteller Sir Melchior Hazard. 70 Jahre lang tanzten sie als
Glamour-Girls - mit mehr oder weniger großem Erfolg - über die Bühnen der
Welt. In ihrem Haus in London schwelgen sie in den Erinnerungen an die
"goldenen Zeiten", plaudern mit berühmten und weniger berühmten
Freunden, treiben kuriose Späße und helfen mit Rat und Tat. Schnell gerät der
Leser in den bunten Strudel der Ereignisse (und hat manchmal kaum Zeit sich vom
letzten Lachanfall zu erholen) und begibt sich mit den Protagonistinnen auf die
Reise zu einem weiteren Höhepunkt ihres Lebens: Vaters 100. Geburtstag!
Wie schrieb die FAZ: "Carters Roman ist Literatur, die Lust auf Literatur
macht. Ihr wohl bester Roman." Das stimmt in soweit, als dass derart gut
geschriebene Romane wirklich Lust auf mehr machen - sofern sie ähnlich
temporeich, intelligent, witzig und sprachgewandt sind. Ihr bester Roman ist
meiner Meinung nach allerdings "Die infernalischen Traummaschinen des
Doktor Hoffman", denn ein solch opulent orginelles Spiel mit der Fantasie
sucht seinesgleichen. Wenn Sie sich also nicht in die "Welt
Shakespeares" begeben möchten, sondern einem moderen Doktor Mabuse dabei
zuschauen wollen, wie er den Menschen ihre Träume und Sehnsüchte stiehlt um
sie dann nach seinen eigenen Vorstellungen zurückzuprojizieren lesen Sie
"Doktor Hoffman..."
Angela Carter wurde 1940 als Tochter eines Journalisten geboren. Sie studierte
Literaturwissensdhaften. Bereits vor ihrem dreißigsten Lebensjahr
veröffentlichte sie vier Romane und etablierte sich als eine der führendsten
Schriftstellerinnen Großbritanniens. Des Weiteren engagierte sie sich als
feministische Kulturkritikerin. Angela Carter starb 1992
Fazit
Angela Carters Romane scheinen immer noch Geheimtipps zu sein. Das sollte sich
ändern!
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 15. Oktober 2006 2006-10-15 17:28:00