Wenn der Name Arnold Schönberg fällt, denkt man zunächst an Musik, die für
die heutigen Ohren reichlich fremd klingt. Dass eben dieser Schönberg sich aber
auch Geschichten für seine Kinder ausgedacht hat, war mir neu, bis "Die
Prinzessin" in den Briefkasten flatterte. Er erzählt hier von einer
Prinzessin, die sich beim Tennis einige blaue Flecke holt. Niemand geringeres
als ihr total verträumter Diener Wolf soll ihr bei der Behandlung helfen - doch
dass er sich dabei erst nicht zwischen einer blauen und schwarzen Wärmflasche
entscheiden kann, dann die schwarze nicht mehr finden kann, während die blaue
gleichzeitig braun geworden war, sorgt schon für Unmut genug bei der
Prinzessin. Und trotzdem schickt sie ihn am nächsten Tag in die Stadt, um aus
der Apotheke etwas gegen die blauen Flecken zu holen. Dass hier noch mehr Chaos
zu erwarten ist, kann man sich ja denken...
Allein diese Geschichte sorgt schon für Erheiterung. Dazu kommt aber noch Peter
Schössow, der Schönbergs Text, der nur als Tonaufnahme erhalten ist, wunderbar
mit Bildern ausgestaltet hat. Klare Strukturen herrschen vor, die durch ihre
Schnörkellosigkeit genauso bestechen wie durch den Detailreichtum.
Fazit
Ja, dieses Buch macht Spass. Eine kleine Geschichte, schön ausgestaltet, das
sorgt für gute Laune. Doch der Hanser Verlag geht über das übliche Maß an
Ausstattung noch hinaus: Im Anhang finden sich ein Nachwort von Nuria Schoenberg
Nono, der Tochter Schönbergs, und eine Einführung in Leben und Werk des
Komponisten.
Vorgeschlagen von Nico Haase
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veröffentlicht am 15. September 2006 2006-09-15 20:07:18