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S.H.A. Parzzival: Gefühlsjäger (TITAN Sternenabenteuer 24)

Gefühlsjäger (TITAN Sternenabenteuer 24)

von S.H.A. Parzzival
Verlag: Blitz-Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-89840-124-1

Preis: 11,18 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Der Beginn des neuen Bandes knüpft unmittelbar direkt an die Katastrophe in GERMANIA an:
Anake Tagawa und Cyberjohn Five haben den WORLD-MARKET-Boss Michael Moses wohlbehalten in seinem Wohnsitz Hawkwind auf den Malediven bei seiner Ehefrau Elenoré abgeliefert.
Die beiden TITAN-Mitglieder verweilen noch etwas in der exotisch-anmutenden Anlage, als die Ökoterroristen ihre nächste Attacke auf Moses starten.
Ein gigantischer Krake taucht aus den Fluten des Meeres vor der Anlage auf und nimmt Kurs auf Hawkwind. Doch Moses hat auch an diesem Ort einige Sicherheitskräfte stationiert, mit seinen Kampfgleitern attackiert er das Monstrum. Ein wilder Kampf entbrennt ...

"Und jetzt noch einmal mit Gefühl ..." - diesmal das einleitende Zitat zu diesem Band. Um diesem Ausspruch seine Bedeutung abzugewinnen, müssen wir die Handlung um einige Lichtjahre tiefer in den Weltraum versetzen, weit weg von der Erde. Genauer in MI13 im Sternenbild des Herkules, wo wir auf die dreiköpfige Crew des Prospektorenschiffs WALLENSTEIN treffen. Sebastian Blenkov, Ceccyl Céraderon und David Eichmond sind auf ihrer Suche nach Energierohstoffen in eine sehr missliche Lage geraten.
Von dem Volk der Cadschiden wurden sie zu deren Heimatplaneten entführt, hier quält man sie mit gedanklichen Attacken, die ihnen ziemlich zusetzen. Diese einäugigen Wesen mit den großen runden Köpfen können jedoch nur auf diese Weise über das Bewusstsein mit den Menschen kommunizieren, eine reine Gewohnheitssache, wie sich mit der Zeit herausstellt.
Die drei erfahren durch das Regierungsmitglied Fulgar von dem Grund ihrer Entführung: die Cadschiden empfinden keinerlei Gefühle mehr, obwohl ihnen das in der Vergangenheit wohl einmal möglich gewesen ist. Von den emotionsgesättigten Menschen erhoffen sie, dass diese den so genannten Lariod ausfindig machen werden. Dieser verschollene Erlöser entstammt zwar ebenfalls dem Volk dieser gefühllosen Aliens, er könnte ihnen aber wieder die Fähigkeit zurückgeben, Gefühle zu entwickeln.
Eine eigentlich unlösbar scheinende Aufgabe für die drei Prospektoren.
Bei einigen Nachforschungen auf dem Planeten Cadschid entdecken sie nebst einer äußerst mysteriösen Aufzuchtsstation (die noch unfertigen Cadschiden werden hier von seltsamen Maschinen betreut / dieses von Marcel Barthel sehr atmosphärisch umgesetzte Bild kann man in dem Band und auf dem Buchrücken bewundern) auch einen weiteren Angehörigen der Regierung. Dorlog spielt ein doppeltes Spiel, denn er gehört der Gruppe der Emorebs (Emotionsrebellen) an. Dies sind Cadschiden, die noch über einen Restbestand Gefühle verfügen. Aufgrund dieser Tatsache der Unvollkommenheit werden sie von ihren gefühllosen Artgenossen gnadenlos gejagt, um ihnen diese Fähigkeit auf brutalste Weise zu entreißen
Auch Dorlog baut auf die Mithilfe der Menschen.
Den Crew-Mitgliedern der WALLENSTEIN gelingt es letztendlich, die SPACE-POLICE auf der Erde über ihre missliche Lage zu informieren. Ein Polizeischiff trifft wenig später zu ihrer Rettung ein. Man will mit den Cadschiden verhandeln, doch diese haben zufällig eine Möglichkeit gefunden, den Gefühlen der Menschen habhaft zu werden. Mithilfe eines seltsamen Kristalls können sie bei der Berührung des Opfers die Gefühle in sich aufsaugen, nur dass der Betroffene dadurch zu einer emotionslosen Hülle verkommt - für einen Menschen fast schon sein Todesurteil. Diese Möglichkeit der Gefühls-Gewinnung weckt die Gier der Cadschiden, der Lariod ist vergessen.
Eine ganze Heerschar der Ausserirdischen fällt über das Raumschiff der SPACE-POLICE her. Es kommt zu einer brutalen Auseinandersetzung in dessen Wirren, die WALLENSTEIN unbemerkt ihre Heimreise zur Erde antreten kann.
Nach der ganzen Gefühlsdusselei lassen sich auch Sebastian und Ceccyl etwas von ihren aufkommenden Emotionen überrollen. Damit vertreiben sie sich ein wenig die Zeit in Sebastians Kabine, was David ziemlich gegen den Strich geht.
Seltsamerweise wird dem Prospektorenschiff die Einreise auf TERRA verwehrt. Sie müssen auf LUNA zwischenlanden, denn angeblich ist bereits schon ein baugleicher Gleiter mit dem Namen WALLENSTEIN auf der Erde gelandet.
Eiskalt fällt der Crew ein, dass die Cadschiden-Raumschiffe die Fähigkeit haben, ihr Aussehen beliebig zu ändern. Sie sehen eine schreckliche Gefahr auf die Menschheit zukommen ...
Fazit
Nach dem apokalyptischen Katastrophenszenario im vorangegangenen Band komponiert S.H.A. Parzzival eine klassische aber auch gleichzeitig originelle und düstere Space Opera. Diesmal versetzt uns dieses "Sternenabenteuer" tatsächlich in ein anderes Sternensystem und wir werden mit waschechten Aliens bzw. deren recht innovativen Eigenarten konfrontiert. Zuguterletzt bleibt dann auch die drohende Invasion nicht aus.
Die Hauptprotagonisten sind diesmal nicht unsere wohlbekannte Shalyn (ist sie tatsächlich gestorben?) und ihre Kameraden von der TITAN, sondern ein recht sympathisch anmutendes Trio. Da haben wir den reifen, erfahrenen und schon etwas ins Alter gekommenen Eigner, dann den übermütigen Frischling, der noch seine Grenzen erforschen muss bzw. sich für einen Gewinnertypen hält und letztendlich die junge, ansehnliche Weiblichkeit, die auf keinem anständigen Raumschiff fehlen darf.
Diese drei durchleben ungewollt ein dramatisches Abenteuer in einer unbekannten Welt, entdecken aber auch sich selbst und die jeweiligen Sympathien oder Antipathien zu ihren Crew-Kameraden.
Die ausserirdischen Wesen hingegen wirken naiv, fast schon unschuldig, aber gerade ihre Naivität macht sie so unberechenbar und beängstigend.
Nebst dem oben erwähnten Bild hat Marcel Barthel noch eine sehr stimmungsvolle Darstellung zu einer der Sicherheitsplattformen vor der Moses’ Hawkwind umgesetzt. Auf dem Cover sehen wir eine ebenfalls sehr atmosphärische Szenerie, die so aber erst im Folgeband zu lesen ist: die Invasion auf ein kleines Bergdorf.
Insgesamt haben wir hier eine spannende eigenständige Geschichte, die sich dann geschickt in den gesamten Zyklus einschmiegt.
Der Weg zum mysteriösen HIMBEERTOD ist somit geebnet ...
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne
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Vorgeschlagen von Bjoern [Profil]
veröffentlicht am 10. September 2006

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