Der kleine Han Gan lebte im alten China und war ein begeisterter Maler. Das Geld
für Farbe und Papier verdiente er sich selbst. Zufällig entdeckte der Maler
Wang Wie sein Talent, als Han Gan ein Pferd in den Sand zeichnete. Wang stellt
dem Jungen Papier, Pinsel und Farbe zur Verfügung. Der Kaiser ernennt den
begabten Han Gan zum Mitglied der Hofmalergilde und bald erzählt man sich, dass
die von Han Gan gemalten Pferde Wunderdinge vollbringen können. Eines Tages
springt aus einer Zeichnung, die Han Gan gerade verbrennen will, ein feuriges
Ross hervor. Ein Krieger schwingt sich auf den Pferderücken. Das Pferd dient
seinem Herrn bis zur völligen Erschöpfung, dann wirft es seinen Reiter ab und
flieht - plötzlich gibt es auf einem der Bilder Han Gans ein zusätzliches
Pferd.
Der berühmte chinesische Pferde-Maler Han Gan hat vor 1200 Jahren tatsächlich
gelebt. Chen Jiangshong bildet in Beige-, Rot- und Schwarztönen auf
Seidenuntergrund stimmungsvolle Szenen aus der Werkstatt eines Kalligraphen ab.
Die ruhigen Handwerksszenen kontrastieren mit temperamentvollen Pferdebildern.
Auch der wirkliche Han Gan hatte auf Seide gemalt, doch viele seine Bilder sind
inzwischen zerfallen.
Fazit
Chen Jianghongs Bilderbuch aus dem alten China ist ein Beispiel dafür, dass
liebevoll gestaltete Kinderbücher Erwachsenen ebenso viel Freude machen wie den
Kindern, denen sie vorgelesen werden.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 06. September 2006 2006-09-06 09:05:55