Torina, die ungestüme rothaarige Tochter von Dreea und Kareed, wächst im
Königreich Archeld auf. Sie lässt sich nur mühsam zum Weben und Sticken
bändigen; denn Reiten und Bogenschießen findet sie viel interessanter. Kareed
bringt seinem einzigen Kind von einem Überfall auf das Nachbar-Königreich
Bellandra eine Kristall-Kugel und den jungen Landen mit. Zu allem Überfluß hat
er auch das Zauberschwert seines Amtsbruders geraubt. In der Kristall-Kugel kann
Torina die Zukunft anderer Menschen erkennen. Selbst Landen ist verblüfft; denn
auch in seiner Heimat wird nur alle fünf Generationen eine talentierte Seherin
geboren. Torina gibt dem Jungen die Freiheit; denn sie will keinen Sklaven.
Landen lebt nun freiwillig am Hofe Kareeds und wird als Krieger ausgebildet.
Obwohl er schlau, flink und ein guter Menschenkenner ist, hat er unter den rauen
Sitten im Ausbildungslager zu leiden. Heimlich trifft er Torina und unterrichtet
sie im Bogenschießen.
Als die Prinzessin 16 Jahre alt ist, tötet der königliche Befehlshaber Vesputo
König Kareed und beansprucht Torina und die Thronfolge für sich. Torina
flüchtet unerkannt ins benachbarte Königreich Desante und lebt dort ein
friedliches, bürgerliches Leben. Nur Desantes König Dahmis kennt Torinas
Fähigkeit und lässt sich immer wieder von der geheimnisvollen Seherin beraten.
Inzwischen ist auch Landen aus Archeld geflohen und bildet in Diensten des
Königs Dahmis eine kleine, schlagkräftige Truppe aus, die ihm unbedingt
ergeben ist. Nur mit der Unterstützung von Torina und Landen kann Dahmis
Vesputos Übergriffe abwehren, eine groß angelegte Intrige verhindern und den
Frieden in den benachbarten Königreichen erhalten.
Fazit
Victoria Hanley setzt die Kraft magischer Artefakte in ihrem spannenden
Fantasy-Roman sehr sparsam ein. Die Handlung wird durch das diplomatische
Geschick und die Menschenkenntnis der drei positiven Helden Torina, Landen und
Dahmis voran getrieben. Alle drei können sich auf die Loyalität ihrer
Mitmenschen verlassen, weil sie andere stets fair behandeln. Die beiden
Königskinder beeindrucken durch ihre persönliche Reife und ihre Fähigkeit, im
Exil als angeblich einfache Bürger zu überleben.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 31. August 2006 2006-08-31 09:02:23