Als Eddie Tollmann seinen Arbeitplatz während der Weltwirtschaftskrise
verliert, muss die 6-köpfige Familie aus dem gemieteten Haus ausziehen und im
Zelt hausen. Der mittlere Sohn Stephen erzählt aus seiner Perspektive, wie
Mutter Jessica die Familie zusammenhält und die Kinder zuverlässig weiter zur
Schule gehen. Weil sie sich keine Operation leisten können, erblindet Jessica,
Eddie verlässt die Familie und taucht unter. Als Erwachsene haben die älteren
Brüder Stephen und Phil Tollmann eine komplizierte Dreieckesbeziehung mit der
Jazzpianistin Katherine, die aus Katherines Sicht erzählt wird. Auch Philips
Sohn berichtet aus seiner Perspektive in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts,
wie die Tollmans familiäre Tragödien und Ereignisse der Zeitgeschichte
erleben. Die Jugend von Philips Generation wird durch die Ära Nixon und den
Vietnam-Krieg geprägt.
Fazit
Coulsons erster Roman hinterlässt einen düsteren Eindruck. Die Schilderung des
harten Alltags während der Weltwirtschaftkrise hat mich am stärksten
gefesselt. Dass tragische Unfälle und kontroverse Themen möglichst
verschwiegen wurden, ist charakteristisch für die damalige Zeit. Doch der
abrupte Wechsel zwischen drei Erzählperspektiven und verschiedenen Epochen
unterbricht aus Lesersicht die Entwicklung innerhalb der Familie. Obwohl mehrere
Personen im Buch als Musiker tätig sind, springt kein begeisternder Funke
über.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 27. August 2006 2006-08-27 16:32:53