Über seine Vergangenheit und vor allem seine Erlebnisse während des zweiten
Weltkriegs hat David Dubin nie viel erzählt. Umso größer das Erstaunen und
der Schock, als sein Sohn Stewart nach dem Tod seines Vaters Feldpostbriefe aus
den letzten beiden Kriegsjahren 44 und 45 findet. Briefe die belegen, dass David
von einem Militärgericht zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Der ehemalige
Reporter Stewart begibt sich auf die Spuren, die sein Vater hinterlassen hat,
auf der Suche nach der Story seines Lebens. Seltsamerweise sind die Akten von
David immer noch unter Verschluss und nur durch Zufall entdeckt Stewart ein
Manuskript, von seinem Vater selbst verfasst, das die Geschichte dieses
Kriegseinsatzes eindrücklich schildert. Als Anwalt für die
Militärgerichtsbarkeit wird David Dubin als Leutnant 1944 nach Frankreich
geschickt. Er schreibt liebenswürdige Briefe an seine Verlobte Grace in den USA
und kümmert sich meistens nur um lapidare Fälle. Sein innigster Wunsch zu
kämpfen erfüllt sich durch einen Auftrag sehr schnell und kehrt sich auch
baldigst ins Gegenteil um. Der Schrecken des Krieges entsetzt David und er
hinterfragt schnell den Sinn seines Befehls: Er soll einen Major dingfest
machen, der laut Meinung seines Vorgesetzten ein russischer Spion ist. Major
Robert Martin ist jedoch nicht leicht zu fassen und da sich in dessen Dunstkreis
die schöne Widerstandskämpferin Gita aufhält, in die sich David verliebt, ist
es für den Major ein leichtes, sich immer wieder seiner Verhaftung zu
entziehen. David führt sein Auftrag von Frankreich nach Deutschland und er
erlebt nicht nur Kriegsgreuel sondern auch die Befreiung eines KZ. Und in diesem
entdeckt er Martin und Gita wieder...
Fazit
Wahnsinn! Dieses Buch ist ein Meisterwerk der Erzählkunst. Perfekt führt der
Autor durch die letzten Kriegsmonate in Europa und erzählt eindrücklich von
den Grauen dieses Krieges. Scott Turow ist ein Buch gelungen, das momentan
seinesgleichen sucht. Spannung pur, Dramatik und Liebe, was will man als Leser
mehr?!
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 21. August 2006 2006-08-21 11:31:41