Nachdem die letzte Sommer-Fähre mit Urlaubsgästen abgefahren war, hatten die
11-jährige Larkin und ihr Freund Lalo die Insel wieder für sich. Im
Spätsommer war die Stimmung schon beinahe herbstlich. Larkins Mutter sah aus
wie eine wandernde Landschaft, wie immer, wenn sie Ihr Atelier verließ. Bei
ihrer Rückkehr vom Fähr-Anleger findet Larkins Familie in einem Korb die
einjährige Sophie vor der Tür. Sophies Mutter hat zu dem Findelkind einen
Brief gelegt, in dem sie verspricht, Geld zu schicken und Sophie wieder
abzuholen, wenn es ihr möglich ist. Das Findelkind entwickelt sich zum
Sonnenschein der ganzen Familie. Sophie lernt sprechen, sie spielt "Schere,
Stein, Papier" mit Larkins Vater, obwohl sie dafür eigentlich noch zu
klein ist. Zum ersten Mal können Larkins Eltern über den kleinen Grabstein im
Garten sprechen, auf dem kein Name steht. Sophie wird sich später immer an das
Jahr auf der Insel erinnern, bevor ihre Mutter sie wieder abholte - und sie wird
zurück kehren. Besonders wichtig für Larkin ist in dieser Zeit Frau Minifred,
die Bibliothekarin, die schon immer wusste, wie man Wörter zum Leben erweckt.
Fazit
Sehr eindringlich wirkt die Verknüpfung von Larkins Erinnerungen mit denen der
kleinen Sophie. Mit wenigen Sätzen hat die Autorin ein poetisches Buch über
Liebe, Abschied und den Tod geschrieben. "Schere, Stein, Papier" ist
mehr als eine Kindergeschichte, auch als Geschenk für Erwachsene sehr
empfohlen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 16. August 2006 2006-08-16 21:52:20