Seine besten Romane hat Ken Follett immer dann geschrieben, wenn er sich auf
historisches Parkett begeben hat. `Die Pfeiler der Macht' bildet dabei keine
Ausnahme.
Im Mittelpunkt steht die Bankiersfamilie Pilaster. An einem heißen Sommertag
unternimmt eine Gruppe kleiner Jungen einen unerlaubten Ausflug zu einem
Badesee. Für eine der Jungen endet der Ausflug tödlich. Ungeklärt bleibt die
Frage, ob es ein Unfall oder kaltblütiger Mord gewesen ist. Augusta Pilaster
versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass ihr Sohn Edward, der ebenfalls am
Badesee war, mit diesem Unglück in Zusammenhang gebracht wird. Überhaupt
versucht Augusta in bester J.R. Ewing-Tradition ihre Intrigen zu setzten, denn
alles was sie will ist Macht. Ihr Widersache ist ihr Neffe Hugh Pilaster, der im
Gegensatz zu Augusta untalentiertem Sohn Edward vor einer großen Karriere im
eigenen Bankhaus steht.
Wie schon in `Die Säulen der Erde' so ist Ken Follett auch mit diesem Roman ein
grandioses Epos gelungen. Meisterhaft gelingt es ihm das viktorianische England
mit allen Facetten lebendig werden zu lassen: soziale Ungerechtigkeit,
Prüderie, aufkommende Frauenbewegung. Ken Follett schafft es diesen Zeitkolorit
mit packenden Charakteren zu mischen. Besonders gelungen ist ihm dabei Augusta
Pilaster, deren kriminelle Energie vor keinem Mitglied der Familie halt macht
und die somit die Geschichte der Pilasters ihre eigene Dynamik gibt.
Gelesen wird dieses Hörbuch, welches ohne zusätzliche Schnörkel oder
Soundeffekte auskommt, von Frank Glaubrecht. Der bekannte Hörbuch- und
Hörspielinterpret und deutsche Stimme von Pierce Brosnan liest Folletts Epos
mit Leidenschaft und Stimmenvielfalt.
Fazit
Mit `Die Pfeiler der Macht' ist Ken Follett abermals ein grandioses Familienepos
gelungen, dass seinem Weltbestseller `Die Säulen der Erde' in nichts nachsteht
und auch in der hier rezensierten Hörbuchfassung absolut zu empfehlen ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 10. Juni 2006 2006-06-10 15:20:59