Christina und Robert wollen an einem wunderschönen Frühlingstag einen Ausflug
unternehmen. Zum nahe gelegenen See, Froschlaich sammeln. Doch wieder einmal,
wie schon so oft, kreuzt Eddie den Weg der beiden Kinder. Eddie, der
Nachbarsjunge mit dem Down-Syndrom, der Junge, der anders ist. Zu ihm, so hat
Christinas Mutter gesagt, solle man ganz besonders nett sein, weil er eben doch
krank sei. Das hat sich das Mädchen gut gemerkt.
Die Kinder schicken Eddie weg, doch der ignoriert das einfach, schleicht den
beiden hinterher und erschreckt sie natürlich ganz fürchterlich - was vor
allen Dingen Robert niemals zugeben würde. Ihm geht Eddie nämlich ganz
besonders auf die Nerven, möchte er Christina doch lieber für sich ganz
alleine haben.
Nun ist er also da, der kleine Quälgeist Eddie, und er nimmt Christina gleich
in Beschlag. Er zeigt ihr einen Ort, an dem es Seerosen und Froschlaich gibt,
und er zeigt ihr, dass sie ein wunderhübsches Mädchen ist, auch wenn das
Spiegelbild im Wasser eine verzerrte Fratze abbildet. Denn wirklich gut sieht
man eben nur mit dem Herzen, weiß Eddie.
Fazit
Eddie, der Außenseiter, muss den "Normalen" zeigen, was wichtig ist
im Leben. Nicht die Äußerlichkeit, sondern nur der innere Wert zählt. Was
macht es schon aus, behindert zu sein, über Glück oder Unglück in einem Leben
entscheidet das nicht. "Sei nett zu Eddie", mag vielleicht sogar als
provokanter Titel gelten, macht er doch viele Vorurteile deutlich, die die
"Normalen" gegenüber Menschen mit Down-Syndrom haben. Warum soll
Christina nett zu Eddie sein? Nur weil das Kind behindert ist? Wäre es nicht
viel wichtiger nett zu sein, weil man sich mag? Genau zu diesem Punkt aber kommt
die Geschichte. Zum Schluss erkennt auch Christina, was echte Freundschaft ist.
Und dass die nicht unbedingt von "Mitleid" leben muss, sondern aus
echter Sympathie heraus. Erst dann nämlich, wenn wir alle lernen, dass ein
normaler Umgang miteinander wichtig für beide Seiten ist - für die Behinderten
wie für die Nicht-Behinderten - dann werden Bücher wie "Sei nett zu
Eddie" überflüssig.
Vorher nicht!
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 31. Mai 2006 2006-05-31 20:36:04