John Granger untersucht in seinem Buch die Frage nach christlichen Symbolen und
Elementen in der Harry-Potter-Serie und fragt, ob die Rückbesinnung auf
spirituelle Werte nicht der Grund für den Erfolg der Reihe darstellten. "I
am convinced that the fundamental reason for the astonishing popularity of the
Harry Potter novels is their ability to meet a spiritual longing for some
experience of the truth of life, love, and death taught by Christianity but
denied by secular culture." (S. 2).
Der Autor untersucht vor allem, inwieweit J. K. Rowling christliche
Fragestellungen, wie etwa den Triumph der Liebe über den Tod, Übernahmen aus
alten Sagen und Legenden (König Artus) in ihren Büchern verwendet hat und geht
dabei auch auf die Rolle der Alchemie und der Symbolik in Rowlings Werken ein.
Bezüge zum Christentum findet der Autor in allen Büchern. In den Kapiteln 11
bis 17 werden diese Elemente herausgearbeitet.
Nun ist das Buch aber nicht nur für bekennende Christen (der Autor ist
bekennender Babtist und Literaturprofessor in den USA und führt die Bände von
Harry Potter als Beispiele großer Literatur ein), sondern für alle
interessant, die wissen wollen, was hinter der Welt von J. K. Rowling steckt.
Faszinierend auch die Analyse des "Halbblutprinzen", der sich in der
aktualisierten Neuauflage findet und ebenfalls interessant sind seine Gedanken
zu den aus seiner Sicht zwingenden Handlungselementen in Band 7.
Fazit
Neben Michael Maars: "Warum Nabokov Harry Potter gemocht hätte" mit
Sicherheit die aktuellste und interessanteste Analyse der erfolgreichen
Fantasybände von J. K. Rowling. Unbedingt lesenswert.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
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veröffentlicht am 15. Mai 2006 2006-05-15 22:41:32