Das Buch "Verdammter Dienstag" von Jochen Till schildert den
Schulalltag eines Siebtklässlers. In diesem Buch werden sich vermutlich
zahlreiche Schüler im Protagonisten Fabian wiedererkennen. Von seiner
alleinstehenden Mutter geweckt, trifft er, der den Bus in allerletzter Minute
erreicht, seine Freunde und schildert Lehrer und Schulstunden. Es ist Dienstag,
auf dem Stundenplan sind Fächer, die ihn absolut nicht interessieren. Dafür
faszinieren ihn die Mädchen seiner Klasse. Vor allem mit einer, Vicki, möchte
sich der schüchterne Protagonist anfreunden - doch dies mißlingt. Erschreckt
stellt er am Ende fest, dass genau dieses Mädchen, Vicki, mit einem üblen
Schläger aus der zehnten Klasse, der Fabian und seine Freunde in den Pausen das
Leben zur Hölle macht, liiert ist.
Damit endet dieser kurze, knapp 100 Seiten umfassende Roman. Er bemüht sich um
Authentizität, jedoch kommt er meines Erachtens an Jugendromane großer
Autoren, etwa Pete Johnson, nicht heran und auch Christian Bienieck schildert in
seinen beliebten Büchern vergleichbare Probleme lockerer, witziger und
letztlich authentischer als Jochen Till. Der Witz, der die Werke Bieniecks
auszeichnet, fehlt leider in diesem Buch. Relativ lustlos - so mein Eindruck -
wird hier "Dutzendware" abgeliefert, die Charakterbeschreibungen der
Freunde und Schüler bleiben recht oberflächlich. Schade, denn eigentlich kann
der Autor, der für sein Buch: "Ohrensausen" von der Jugendjury für
den Deutschen Jugendliteraturpreis 2003 nominiert worden war, deutlich
"mehr" leisten, wie an seinen weiteren Romanen, etwa "Nichts wie
weg" deutlich wird. War das Buch ein "Lückenfüller? Beinahe kommt es
mir so vor.
Fazit
In jedem Falle finde ich die anderen Bücher des beliebten Autors deutlich
besser und niveauvoller.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
[Profil]
veröffentlicht am 25. März 2006 2006-03-25 20:15:37