Jostein Gaarder, norwegischer Autor, ist bekannt für den Tiefgang seiner
Bücher Und so legt er auch mit "Das Schloss der Frösche" ein Buch
vor, das vielleicht erst auf den zweiten Blick offenbart, was tatsächlich
wichtig ist.
Erzählt wird die Geschichte von Kristoffer, der als Prinz Poffer in eine
ziemlich unrealistische Welt eintaucht, begleitet von seinen neuen Freund, dem
Wichtel Umpin, der vieles weiß, wenig verrät, aber immer an seiner Seite
bleibt. Gemeinsam retten sie einen Prinzen aus dem Verderben, der sie zum Dank
auf sein Schloss einlädt, wo ein gutmütiger alter König und eine
ungemütliche Königin regieren. "Beschützt" wird die Familie von den
fiesen Salamandern, die eigentlich gar nichts Gutes im Schilde führen. Und
schnell erkennt der kleine Pofferprinz, wie Kristoffer nun genannt wird, dass
hier eine Verschwörung im Gang ist. Er selbst landet im Kerker, wird gerettet -
und ist plötzlich wieder in seinem alten Leben.
"Eine fantastisch-philosophische Geschichte voller Witz und Hintersinn -
ein echter Gaarder schon für kleine Leser (und nicht zu vergessen: für die
Vorleser", ist auf dem Buchrücken vermerkt. Ein Buch für kleine Leser ist
das Schloss der Frösche sicher nicht. Empfohlen ist das Buch für Jungen und
Mädchen ab acht Jahre - allerdings scheinen die Figuren und Handlungen zum Teil
zu düster und unverständlich, um sie wirklich einer so jungen Leserschar schon
zuzumuten.
Natürlich, die Geschichte erzählt nur vordergründig von den Abenteuern im
Land der Salamander und Frösche, hintergründig verarbeitet Kristoffer in einem
Traum den Tod seines geliebten Großvaters. Und er schafft es tatsächlich, von
der dunklen Seite seiner Empfindungen zur hellen Seite zu kommen, was sich
alleine in schon in den Titeln des ersten und des letzten Kapitels zeigt. Trägt
das erste Kapitel dieses Romans noch den Namen "Das Mondlicht", ist
also in der Dunkelheit angesiedelt, so heißt das letzte Kapitel
"Sonnenaufgang" - und birgt natürlich einen großen
Hoffnungsschimmer.
Fazit
Jostein Gaarders Buch ist alles andere als unterhaltende Abendlektüre. Keine
einfache Gute-Nacht-Geschichte, die man am Rand des Bettes sitzend vorliest.
"Das Schloss der Frösche" eignet sich wohl eher für Kinder, die
selbst von Verlust und Tod betroffen sind. Denen man zeigen möchte, dass es
nach dem Ende einen neuen Anfang gibt.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 06. März 2006 2006-03-06 09:09:24