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Maria Eugénia Leitão, Susan M. Noonan: Mein Ringelbuch

Mein Ringelbuch

von Maria Eugénia Leitão, Susan M. Noonan
Verlag: Terzio Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Kinderbuch
ISBN-13 978-3-89835-770-8

Preis: 15,81 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Nicht erst seit der "Super Nanny" wissen Eltern, dass Rituale wichtig in der Erziehung unserer kleinen Wildfänge sind. Dass diese so ihre Grenzen kennen lernen, aber auch ihre Freiheiten austesten, ihre eigenen Erfahrungen machen können.
Einen ganz wichtigen Stellenwert hat dabei das Abendritual in der Familie. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, wichtig aber ist, dass das Kind zur Ruhe kommt und den Tag noch einmal Revue passieren lassen kann. Dass es einmal reflektieren kann, was gut war, was schlecht war an diesem Tag. Leider geht gerade dieses Ritual im hektischen Familienalltag viel zu oft verloren.

Im Terzio-Verlag ist nun ein ganz wundervolles Buch erschienen, das den Titel "Mein Ringelbuch" trägt. Zwei Spanierinnen haben diesem Werk zum Leben verholfen. Am Anfang stand eine Idee, mit der die Kommunikationstrainerin Susan Noonan einer Freundin aus einer verzwickten Familiensituation helfen wollte. Deren kleiner Sohn fühlte sich als mittleres von drei Kindern vernachlässigt. So entwarf Susan Noonan ein persönliches Tagebuch, das speziell auf diesen Jungen zugeschnitten war. Maria Eugenia Leitao, ihre Kollegin, half ihr beim Entwurf.

Nun ist das Tagebuch schreiben ja in der Regel eine Sache, die erst ältere Kinder interessiert. Wie also soll ein Vierjähriger, der noch gar nicht schreiben kann, ein Tagebuch führen? Die Antwort ist ganz simpel: Jedes Ringelbuchblatt unterteilt sich in kurze Fragen nach dem Tag: Mit wem habe ich heute gespielt? Was habe ich gegessen? Was hat mir gut gefallen? Was hat mir nicht so gut gefallen? Natürlich müssen die Eltern beim Ausfüllen helfen. Die Antworten aber können kurz und bündig aufgeschrieben werden. Fragen und Antworten sind eine wichtige Möglichkeit des Austausches zwischen Eltern und Kindern.

Die Kleinen aber können auch aktiv am Schreiben teilnehmen, denn es bleibt immer ausreichend Platz, um einmal ein Bild zu malen oder eine schöne Eintrittskarte vom letzten Zoobesuch einzukleben. Außerdem gibt es "Ereignisaufkleber". War ein Tag gut für das Kind, so kann es eine Sonne wählen, war der Tag schlecht, so zieht das Gesicht seine Mundwinkel nach unten. Jedes Kind rückt so für einen Moment in den Mittelpunkt des Geschehens und kann die ganze Aufmerksamkeit seiner Eltern auf sich ziehen.

Doch auch für einen weiteren Bereich bietet das "Ringelbuch" Möglichkeiten. Denn - leider - gibt es heute viele Familien, die auseinander gerissen wurden, wo der Vater hier, die Mutter mit dem Kind (oder umgekehrt) dort lebt. Natürlich gibt es Telefone, aber mit dem Ringelbuch hat das Kind über einen längeren Zeitraum - das Buch ist auf 12 Monate ausgelebt - die Möglichkeit, dem getrennt lebenden Elternteil persönlich aufzuzeigen, was es wann und wie bewegt hat. Vielleicht lassen sich so schmerzhafte Trennungen ein wenig leichter verarbeiten.
Fazit
Nun ja, und wer sagt schon, dass Ringelbücher nur von Kindern ausgefüllt werden müssen. Sie bieten auch Erwachsenen, die vielleicht nicht gerne allzu viel schreiben, ungeahnte Möglichkeiten. Man muss sich einfach nur einmal darauf einlassen.
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Vorgeschlagen von Martina Meier [Profil]
veröffentlicht am 03. Februar 2006

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