Im Jahre 2064 gibt es viele Organisationen, die viele verschiedene Ziele
beleuchten. Doch kennst du sie? Oder glaubst du nur, sie zu kennen?
Dieses Buch ist die Antwort. Feind meines Feindes beleuchtet alle wichtigen
Gruppierungen, Organisationen und Zusammenschlüsse, die Joe Runner, Joe Ganger
und allen sonstigen Straßengestalten begegnen und wichtig werden könnten. Das
Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, um danach politische Gruppierungen zu
beleuchten. Dieses Spektrum reicht von Ökoterroristen über Neoanarchisten bis
hin zu rechtsextremen Rassisten und hin zu bizarren Gruppierungen wie den
Neokommunisten, die ihre Gehirne zu einer höheren Ebene zusammenschließen. Das
zweite Kapitel beleuchtet die Ereignisse "in den Händen der Elite":
Die Vereinten Nationen 2064 werden genauso beleuchtet wie die aristokratische
europäische Kabale und Aegis Cogito, einem Konzern, der Shadowrunner
vermittelt.
Das nächste Kapitel, "Mystische Geheimnisse", erläutert genau diese:
Von Reliktjägern wie der Atlantean Foundation und dem Apep Consortium über das
Dunkelzahn Institut für magische Forschung bis hin zu zahlreichen magischen
Gruppen. Das nächste Kapitel schließlich behandelt religiöse Gruppen und die
Fanatiker unter ihnen: Ein kurzer Einblick in die Vigilia Evangelica läutet ein
Kapitel über die religiösen Gruppierungen im nahen Osten, wie die Islamic
Renaissance Movement oder den New Istlamic Jihad, ein.
Do-It-Yourself-Kriminalität schließlich beschreibt die Möglichkeiten für
Runner, auf eigene Faust Geld zu machen oder solche, die das bereits getan
haben. Danach schließt sich ein dickes, dickes Kapitel mit
Spielleiterinformationen an, um keine Fragen offen zu lassen.
Fazit
Eigentlich ein wirklich gelungenes Buch, aber eben nur eigentlich, denn einige
Kritikpunkte schmälern die Freude ganz gewaltig. Zunächst einmal hat das Buch
den Anspruch, "alltägliche" Gruppierungen zu beleuchten, aber im
Kapitel über Religion wird trotzdem mit keinem Wort der Alltag der Kirche in
Seattle angesprochen - stattdessen massenhaft über die Machtkämpfe im Nahen
Osten. Dazu kommen eine große Menge Schreib- bzw. Druckfehler, die den Text
teilweise schlicht unverständlich machen und bei einfachem Durchlesen schlicht
eliminiert hätten werden können. Ob das Lektorat beim Lesen des Buches
geschlafen hat - ich weiß es nicht, auf jeden Fall ist das ein dicker
Minuspunkt. Wer aber etwas Entziffern nicht scheut, sollte auf jeden Fall einen
Blick riskieren - oder eventuell auf eine neue, korrigierte Auflage warten.
Empfehlenswert, aber verbesserungsfähig!
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Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 19. Januar 2006 2006-01-19 17:45:59