Ruhe, nein danke... die sieben Geschichten sind Krimis besonderer Coleur. Der
deutsche Autor Ulrich Ritzel erzählt von einer Zugfahrt, bei der sich ein Mann
im IC Alpenland um Kopf und Kragen redet und das nicht nur im sprichwörtlichen
Sinn. Tanjas Äffchen wird durch das herunterfallen zum tödlichen Stofftier und
eine Hochzeit fällt aus, weil jemand Fahrerflucht begangen hat. Wein ist in
einer Geschichte nicht der wirkliche Mittelpunkt, eher das Spießbürgertum mit
dem guten Job und dem Streben nach jemand zu sein. Der Titel Halders Ruh ist
auch gleichzeitig der Name einer Pension in der der Besitzer begeisterter Fan
von Modelleisenbahnen ist und über dieses Hobby hinaus, so manches andere
vergessen hat.
Grohherzigkeit und Spendenwilligkeit ist das Thema der vorletzten Geschichte und
die letzte Story handelt vor und nach Gericht.
Fazit
Ulrich Ritzel wird vom Stern nicht umsonst als einer der besten deutschen
Krimiautoren betituliert. Seine Kurzgeschichten geben Einblick in das deutsche
Bürgertum mit seinen sauberen Fassaden und seine schmutzigen Hinterhöfen. Viel
Ironie und Sarkasmus und eine gehörige Portion schwarzer Humor geben den sieben
Geschichten eine perfekte Würze.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 12. Dezember 2005 2005-12-12 13:04:02