Es ist gar nicht so leicht, diesen ersten Ausflug auf den Planeten Pern zu
beschreiben. Während "Dragonflight" noch eher schwach und langweilig
begonnen hat, hat sich doch auf diesen 300 Seiten eine spannende Geschichte
entwickelt, die auch eines meiner Lieblingsthemen - die Zeitreise - enthält.
Großes Manko an diesem Buch waren für mich die fehlenden Beschreibungen. Jeder
Charaktere wird mit einem Satz beschrieben und dann hin und wieder heißt es
"die störrische Lessa" oder so. Drachen werden generell nur mit ihrer
Farbe beschrieben, die Weyrs, wo die Drachenreiter und ihre Tiere leben, werden
mit KEINEM WORT genauer erklärt. Soweit ich das sagen kann, könnte ein Weyr
auf einem Berg, in einem Tal, IN einem Berg oder unter der Erde sein, denn die
Mühe, das aufzuklären hat sich Anne McCaffrey nicht gemacht.
Auch fehlte mir bei vielen Charakteren die Tiefe. F'lar ist noch am ehesten
interessant, doch auch er wechselt von sympathisch zu absolut ekelhaft zu wieder
ganz in Ordnung. Von Lessas angeblicher Sturheit und Hinterlist kriegt man
eigentlich gar nichts mit. Und von Liebesgeschichten lässt Miss McCaffrey wohl
auch besser die Finger.
Das klingt jetzt hart, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch doch gefallen
und ich werde auch die Fortsetzung lesen und sehen, ob sich da vielleicht etwas
verbessert - schließlich lernen auch Autoren nur mit Übung.
Fazit
Nette Unterhaltung mit kleinen "Schönheitsfehlern".
Vorgeschlagen von Nadine Gemeinböck
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veröffentlicht am 11. November 2005 2005-11-11 15:58:59